„Saarbrücker Zeitung“: Bis zu 30 Prozent der „Flüchtlinge“ verschwinden gleich

21. Dezember 2015
„Saarbrücker Zeitung“: Bis zu 30 Prozent der „Flüchtlinge“ verschwinden gleich
National
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Foto: Symbolbild

Saarbrücken. Seit dem Beginn des großen Asyl.Ansturms im Sommer machen immer wieder Berichte die Runde, daß viele Asylbewerber, die es nach Deutschland geschafft haben, einfach „verschwinden“. Sie tauchen nie bei ihren Erstaufnahmeeinrichtungen auf. Im September etwa berichtete der Münchner Kreisverwaltungsreferent der Lokalzeitung „tz“, daß von je 1.000 Asylbewerbern, die am Münchner Hauptbahnhof mit dem Taxi zu ihren Aufnahmeeinrichtungen in oder außerhalb der Stadt gebracht werden sollen, im Schnitt zwei- bis dreihundert einfach „verschwinden“.

Jetzt gibt es weitere Zahlen, und sie decken sich in etwa mit den Angaben des Münchner Kreisverwaltungsreferenten. Laut der „Saarbrücker Zeitung“ „verschwinden“ auch in Mitteldeutschland Tausende „Flüchtlinge“ bereits in den ersten Tagen. Bis zu 30 Prozent der auf die neuen Bundesländer verteilten „Flüchtlinge“ sollen die dortigen Einrichtungen in den ersten Tagen nach ihrer Ankunft verlassen.

Die „Saarbrücker Zeitung“ hatte sich bei den Innenministern der mitteldeutschen Bundesländer umgehört.. Demnach kamen in diesem Jahr bislang rund 30.300 Flüchtlinge nach Brandenburg, aber nur rund 24.600 sind derzeit dort untergebracht. Der Rest sei „einfach verschwunden“, zitierte das Blatt einen Regierungsvertreter. Vermutet wird, daß die Abgänger in die Großstädte, zu Verwandten in anderen Regionen oder in andere europäische Länder gehen.

In Thüringen mit 26.900 registrierten Flüchtlingen gab das zuständige Migrationsministerium die Quote der „individuellen Abreisen“ dem Bericht zufolge mit 20 bis 30 Prozent an. Genaue Zahlen gebe es wegen der ungenauen Registrierung nicht.

Nach Sachsen-Anhalt kamen der „Saarbrücker Zeitung“ zufolge bis Anfang Dezember 36.400 Flüchtlinge, in der Erstaufnahme landeten aber nur 32.600. In Mecklenburg-Vorpommern beträgt die Quote der Weiterziehenden nach Angaben des Innenministeriums zehn bis 15 Prozent, wie die Zeitung berichtete.

„Flüchtlinge“ werden in Deutschland nach dem sogenannten Königsteiner Schlüssel auf die Bundesländer verteilt. Grundsätzlich sollen Asylbewerber in der Erstaufnahme bleiben, bis über ihre Anträge entschieden ist. (mü)

Ein Kommentar

  1. Brauche Meinkontonoch sagt:

    Die Damen und Herren Flüchtlinge legen das Asylrecht und seine Durchführung halt etwas anders aus, als wie vom Gesetzgeber gedacht.

    Macht Frau Merkel ja auch nicht anders.

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