Riesige Sicherheitslücke: 15.000 syrische und irakische Pässe in der Hand des IS?

13. Dezember 2015
Riesige Sicherheitslücke: 15.000 syrische und irakische Pässe in der Hand des IS?
International
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Foto: Symbolbild

Damaskus/Bagdad. In Geheimdienstkreisen weiß man es schon länger, auch BKA und BND warnten bereits: im Kriegsgebiet im Nahen Osten sind in größerer Stückzahl offizielle syrische Pässe und die Logistik für ihre Ausstellung in die Hände der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gefallen. Die Pässe sind ein begehrtes Dokument für islamistische Extremisten, die mit gestohlenen oder gefälschten Papieren über die bekannten „Flüchtlings“-Routen nach Europa reisen.

Behörden haben jetzt eine konkrete Größenordnung genannt, die nicht unbedingt beruhigend stimmt: mehrere tausend Blankopässe sollen in Syrien und im Irak verschwunden sein, die mit falschen Daten versehen für die Einreise nach Europa genutzt werden können. Aus Diplomatenkreisen verlautete dazu, es gebe Listen mit den Seriennummern Tausender Paßdokumente, die bei syrischen und irakischen Behörden genau in jenen Gebieten lagerten, die derzeit unter der Kontrolle des IS und anderer islamistischer Terrorgruppen stünden.

Vermißt würden rund 5.000 Pässe aus den syrischen Provinzen Raqqa und Deir al-Sor sowie etwa 10.000 aus den irakischen Gebieten Anbar, Nineweh und Tikrit. Da es sich um originale Paßdokumente handelt, sind sie auch mit fingierten Personaldaten nur schwer als Fälschungen erkennbar.

Die US-Administration warnte bereits vor einigen Tagen vor gefälschten Pässen. Die europäischen Sicherheitsdienste befürchten nun, daß Extremisten und potentielle Attentäter den „Flüchtlings“strom über die sogenannte Balkanroute nutzen könnten, um auf diesem Weg mit gefälschten Pässen nach Europa zu gelangen. Vermutlich hat auch mindestens einer der Terror-Attentäter von Paris diesen Weg genommen. (mü)

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