Früherer Powell-Berater: „Das US-Imperium steht kurz vor dem Kollaps“

13. Oktober 2015
Früherer Powell-Berater: „Das US-Imperium steht kurz vor dem Kollaps“
International
2
Foto: Symbolbild

Washington. Die Verdrängung des US-Imperiums von der Weltspitze, die sich derzeit im Nahen Osten vollzieht, wird auch von klarblickenden amerikanischen Beobachtern nicht mehr geleugnet. Zu ihnen zählt Oberst a.D. Lawrence Wilkerson, der frühere Bürochef von Ex-US-Außenminister Colin Powell. Er macht den Abstieg der USA als Weltmacht an Veränderungen in ihrer militärischen Struktur fest.

Bei einer Rede vor Studenten des Lone Star College in Kingwood, Texas, verglich Wilkerson die USA jüngst mit einem „Imperium“ im Niedergang und sparte dabei nicht mit Kritik an der amerikanischen Weltpolitik. Wörtlich erklärte er: „Imperien konzentrieren sich kurz vor ihrem Untergang auf militärische Gewalt als das A und O der Macht. Sie setzen in der Phase ihres Abstiegs auf Söldner statt reguläre Soldaten, die sich aus den Bürgern zusammensetzen. Wenn ein Angriff durch die ‚Barbaren‘ stattfindet, der vor allem wegen der Fahrlässigkeit des Imperiums zum Tod von 3.000 Bürgern führt, ziehen sie hinaus und töten im Gegenzug 300.000 Menschen und geben dafür drei Billionen Dollar aus. Sie verschärfen die Bedrohungen durch ihre eigenen Handlungen. Das kennen wir von irgendwo her, oder? Das ist es, was Imperien tun – insbesondere dann, wenn sie kurz vor dem Kollaps stehen.“

Wilkersons Ausführungen erinnern an eine Prognose des französischen Bestsellerautors Emmanuel Todd, der in seinem Buch „Amerika – ein Nachruf“ schon im Jahr 2003 die zunehmende Militarisierung der amerikanischen Politik mit dem unaufhaltsamen Niedergang des US-Imperiums in Verbindung gebracht und dabei Parallelen zum Abstieg der UdSSR gezogen hatte. (mü)

2 Kommentare

  1. Der Rechner sagt:

    Einen Zusammenhang zwishen den Ausführungen von Wilkerson, denen ich zustimme, und einer „Verdrängung des US-Imperiums von der Weltspitze, die sich derzeit im Nahen Osten vollzieht“, kann ich nicht erkennen.

    Denn ersten nimmt Wilkerson selbst darauf keinen Bezug, und zweitens findet im Nahen Osten keine „“Verdrängung des US-Imperiums von der Weltspitze“ statt. Sondern ein geostrategischer Coup Rußlands, der in anderen Weltgegenden so nicht wiederholbar ist.

    Bitte die Kirche im Dorf lassen.

Schreibe einen Kommentar

Die maximale Zeichenanzahl bei Kommentaren ist auf 2000 begrenzt.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.