Henryk M. Broder sorgt mit rhetorischem Zündstoff für Wirbel

7. Oktober 2015
Henryk M. Broder sorgt mit rhetorischem Zündstoff für Wirbel
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Der streitbare Publizist Henryk M. Broder sorgt einmal wieder für Aufregung in den bundesdeutschen Gazetten. Während er für „Die Welt“ festhält, „Was Merkel treibt, grenzt an Untreue im Amt“, äußert er sich gegenüber „Spiegel Online“ über das deutsche Nationalbewußtstein gewohnt polemisierend.

Auf die Frage, ob er der Aussage Helmut Schmidts, die Deutschen seien ein „gefährdetes Volk“, zustimme, antwortete Broder: „Ja, nicht ein gefährliches Volk, aber ein gefährdetes Volk, auch ein schwaches Volk. Ich war im Frühjahr in Armenien. Dort würde niemand auf die Straße gehen und schreien: Armenien muss bunter werden. Nationalstolz und Nationalbewusstsein sind dort ganz selbstverständlich vorhanden. Ganz anders in Deutschland. Da gibt es eine sonderbare Form der Selbstverachtung, die andere Nationen nicht haben. Auch diese merkwürdige Freude der Deutschen daran, dass andere Nationen sie angeblich besonders schätzen und mögen. Den Menschen in anderen Ländern wäre das völlig gleichgültig, völlig egal. Die Deutschen sind heute eher gutmütig und geduldig. Wenn Sie mich vor zwanzig Jahren gefragt hätten, was die Deutschen machen, wenn ihnen die Regierung keine Zinsen mehr auf ihre Ersparnisse geben würde, dann hätte ich gesagt: Revolution! Die Minister an die Laternen. Aber es ist nichts passiert: Sie sind ein geduldiges, opferbereites, teilweise sogar blödes Volk, weil sie sich ausnehmen lassen.“

Broder meinte ferner im Interview mit N24, das gesamte Asyl-System werde scheitern, wir stünden nicht kurz vor, sondern „mitten im Notfall“. Auf die Frage der Moderatorin, worin er den Schaden für das deutsche Volk sehe, antworte der Publizist: „Das ist aber eine rhetorische Frage. Wenn Sie demnächst ein Zeltlager vor Ihrer Tür haben, werden Sie schon merken, worin der Schaden besteht.“ (sp)

 

7 Kommentare

  1. Miroso sagt:

    Blödsinn hoch zwei von einem Profi-Manipulator und -Verächter: die gleiche Situation liegt in allen Ländern der Euro-Zone vor, und alle Völker der Zone verhalten sich recht gleichmäßig. Auch die revolutionsverliebten Franzosen, die rebellischen Italiener, die ausgenommenen Griechen (, die sich ihren eigenen Schlächter auch noch wählen).
    Die Deutschen sind ein Volk, dass vor Gesundhet strotzt.

  2. Claudia sagt:

    Bei dem wäre ich aber vorsichtig. Würden viele Deutsche ihren Unmut offen kundtun, würde er schreien: Hilfe, die Nazis sind wieder da. So sind se halt.

  3. Bürgerfreund sagt:

    Grenzt das wirklich nur an Untreue? Seit 1945 hat dieses Land kein Politiker mehr geschädigt, als das heutige Merkel-Syndikat. Die Rechnung dafür bekommen wir noch. Ade lebenswertes Deutschland!

  4. Der Rechner sagt:

    Oft hat Broder nicht recht.

    Aber hier trifft er den Nagel auf den Kopf.

    Leider.

    Seine Aussage über die Zinsen ist allerdings ‚mal wieder Broder-typischer Unsinn. Ersten gibt „die Regierung“ keine Zinsen, sondern der Kapitalmarkt. Und zweitens kann man bei (fast) NULL Wachstum und (fast) NULL Inflation auch keine wesentlich über NULL liegenden Zinsen erwarten. Denn Realzinsen können letzlich nur aus der Ertragskraft des zur Verfügung gestellten Kapitals erwirtschaftet werden.

  5. Islamwarner sagt:

    M. E. „grenzt“ ihr Verhalten nicht nur daran, sondern ist schon weit darüber hinaus.

  6. Heinrich Lindner sagt:

    Damit hat er recht. Jetzt muß man nur noch einen Schritt weiter gehen, und fragen, warum das so ist!

  7. Deutscher Patriot sagt:

    Harter Tobak, aber wahr. Und ist die Wahrheit nicht immer harter Tobak?

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