Streit in der CSU: Entwicklungsminister Müller gegen Asyl-Aufnahmezentren in Nordafrika

22. Juni 2015
Streit in der CSU: Entwicklungsminister Müller gegen Asyl-Aufnahmezentren in Nordafrika
National
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Foto: Symbolbild

Berlin/München. Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat den Plan seiner Partei abgelehnt, in Nordafrika Asyl-Aufnahmezentren nach europäischen Standards einzurichten.

Er sehe dafür keinen Weg, sagte Müller in einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „Wer sollte dies tun? Wo und wie?“, beschrieb Müller die Probleme beim Bau solcher Zentren. Der richtige Ansatz seien Investitionen in Bildung und in die Infrastruktur in den Krisenländern. Die Menschen blieben nur in ihren afrikanischen Heimatregionen, wenn sie dort Lebensperspektiven hätten. Der Flüchtlingszustrom aus Afrika nach Deutschland ist nach Angaben des Ministers vergleichsweise gering. Er mache weniger als zehn Prozent der Gesamtzahl aus. 20 Prozent kämen aus den Kriegsgebieten in Syrien und im Irak und mehr als die Hälfte aus den Balkan-Staaten, sagte Müller. Die Anerkennungsquote bei den Balkanflüchtlingen liege unter einem Prozent, es müssten also fast alle wieder zurück. Weil dieser Zustrom aber die Behörden in Deutschland belaste, sei ein beschleunigtes Asylverfahren bei dieser Gruppe „absolut richtig“. (lp)

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