Bootsflüchtlinge zurückschicken: Australien fordert EU zu radikalem Umdenken auf

21. April 2015
Bootsflüchtlinge zurückschicken: Australien fordert EU zu radikalem Umdenken auf
International
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Foto: Symbolbild

Canberra/Brüssel. Der australische Ministerpräsident Tony Abbott hat die EU zu einer Kehrtwende in der Flüchtlingspolitik ermahnt und dazu aufgefordert, das australische Modell zu übernehmen, das vorsieht, Flüchtlingsboote auf offener See abzufangen und zur Rückkehr zu zwingen.

Damit sinkende Flüchtlingsboote mit teilweise hunderten Toten der Vergangenheit angehören könnten, müsse die EU dem Beispiel seines Landes folgen, sagte Abbott einem Bericht von T-Online zufolge. Australien fängt die Boote auf offener See ab und drängt sie zur Umkehr. Auch in Seenot geratene Flüchtlinge haben keine Chance auf Asyl. Sie werden entweder in Rettungsboote gesetzt und ebenfalls zurückgeschickt oder an Bord genommen und anschließend in speziell eingerichtete Lager gebracht, die sich allerdings nicht auf australischem Boden befinden, sondern in den Inselstaaten Nauru und Papua-Neuguinea, die dafür mit Geld entschädigt werden. Die Bilanz: In den Jahren 2014 und 2015 erreichte kein einziges Flüchtlingsboot australisches Festland. Zuvor, im Jahr 2013, kamen noch 20.000 Flüchtlinge auf dem Seeweg nach Australien. (lp)

4 Kommentare

  1. Dieter Bischofberger sagt:

    Menschen machen sich auf den Weg Systemen / Situationen zu entfliehen, die Sie zum Teil selbst erschaffen, geduldet oder legitimiert haben.
    Sie glauben mit der Flucht das Recht zu erlangen in anderen Staaten Aufnahme und Versorgung einzufordern.
    Wer dieses Verhalten unterstützt, verweigert sich das Recht auf Selbstbestimmung und erhöht die Gefahr der schwerwiegenden Schädigung der sozialen Systeme, die auf das eigene Land, und nicht die Bedürfnisse der ganzen Welt ausgelegt sind.

    • Martin Mühlbauer sagt:

      Absolut vernünftig und unausweichlich. Sofern nicht ein radikaler Umschwung in der Flüchtlingspolitik erfolgt, werden die deutschen Sozialsysteme zusammenbrechen mit unabsehbaren Folgen für die Sicherheit. Über kurz oder lang wird der Druck auf Merkel so groß werden, daß ihr keine andere Wahl bleibt – oder sie wird zwangsweise entmachtet werden.

  2. kashmir sagt:

    So hart das klingt. Aber diese Art Abweisung ist richtig. Wer seine Freiheit aufgibt, um anderen Sicherheit zu gewähren, wird am Ende beides verlieren.

  3. W. Schwarz sagt:

    Ein Model geeignet und kostengünstig und vor allem wirksam. Derartige Forderungen wurden bereits vor Monaten in der EU angedacht aber als Hetze zurück gewiesen.

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