Brüssel/Erfurt. Neue Eskalationsstufe im AfD-Richtungsstreit: Mehrere EU-Abgeordnete um den stellvertretenden Parteivorsitzenden und Ex-BDI-Präsidenten Hans-Olaf Henkel attackieren den Initiator der konservativ-patriotischen „Erfurter Erklärung“, Thüringens Landes- und Fraktionschef Björn Höcke.
Im Internet veröffentlichten Henkel, Joachim Starbatty, Bernd Kölmel und Ulrike Trebesius eine „Deutschland-Resolution“ als Reaktion auf die Initiative Höckes. Darin heißt es: „So geht’s nicht weiter! Reden wir nicht um den heißen Brei herum: wer die sogenannte Erfurter Resolution unterschreibt, dem paßt die Richtung der AfD nicht. Der will eine andere AfD, eine AfD der flachen Parolen und der schrillen Töne. Der will die Partei auf Provokation und Protest verengen. Der schlägt allen Parteimitgliedern ins Gesicht, die derzeit sachlich und konstruktiv an einem Parteiprogramm arbeiten, dessen thematische Breite einer Volkspartei würdig ist.“
Die AfD benötige weder „Flügelkämpfe noch wolkige Phrasen aus dem Arsenal rechter Splitterparteien. Statt dessen brauchen wir Sachkompetenz, Realitätssinn und Überzeugungskraft. Nur damit werden wir zu einer echten Alternative zu den Altparteien und nur damit dienen wir Deutschland.“ Es liege eine Richtungsentscheidung vor der Partei. „Wir fordern daher den Wortführer der Erfurter Erklärung auf, gegen Bernd Lucke für den künftigen Vorsitz der AfD zu kandidieren. Feige ist, wer sich und seine Art der Politik nicht als Alternative anbietet. Mehrheit siegt.“ Bereits am Dienstag hatte Henkel Höcke scharf attackiert und ihm den Austritt aus der Partei nahegelegt. Auf der Internetseite der „Erfurter Resolution“ gaben inzwischen über 1.000 Parteimitglieder ihre Unterstützungsunterschrift ab. (lp)
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