„Islamischer Staat“: Aus Deutschland ausgereister Islamist läßt 13 irakische Kinder erschießen

21. Januar 2015
„Islamischer Staat“: Aus Deutschland ausgereister Islamist läßt 13 irakische Kinder erschießen
International
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Foto: Symbolbild

Mossul. In der nordirakischen Stadt Mossul haben Kämpfer der in Syrien und im Irak aktiven Islamisten-Miliz „Islamischer Staat“ (IS) offenbar 13 Kinder hingerichtet, weil sie ein Fußballspiel sehen wollten.

Vor dem Spiel (Irak gegen Jordanien im Asia Cup) hatten sie auf Plakaten und Flugblättern das Verbot angekündigt, da Fußball eine „westliche Idee“ und unislamisch sei. Dennoch verfolgten 13 Jungen in einem Café das Spiel. Dabei wurden sie von IS-Kämpfern entdeckt, verprügelt und anschließend in eine öffentliche Sportarena getrieben, wo sie hingerichtet wurden. Das berichtet die „Bild“-Zeitung unter Berufung auf irakische Medien. Angeführt wurden die Kämpfer dabei den Angaben zufolge von einer Person mit dem Kampfnamen Abu Suhaib al-Almani („der Deutsche“), was auf einen aus Deutschland ausgereisten Islamisten als Kommandeur der Todesschwadron hindeutet.

Insgesamt kämpfen im Mittelmeerland Syrien rund 100.000 Rebellen gegen die Armee, etwa die Hälfte davon gehörte einer britischen Studie zufolge Ende 2013 islamistischen Gruppierungen wie der “Jabhat al-Nusra” oder dem “Islamischen Staat” (vormals “Islamischer Staat im Irak und Syrien”, ISIS) an – seit September 2014 wird allein für IS von 31.500 bis 50.000 Kämpfern ausgegangen, rund 15.000 davon stammen aus dem Ausland. Finanzielle Unterstützung bekommen die Islamisten vornehmlich aus Saudi-Arabien, das als Verbündeter der USA an einer Schwächung des Iran interessiert ist, welcher wiederum auf der Seite Syriens und des Irak steht. Neben zahlreichen ausländischen Kämpfern vor allem aus dem arabischen Raum stammen auch rund 3.500 der kämpfenden Islamisten aus Europa. Aus Deutschland sind rund 600 Kämpfer – zumeist Personen ausländischer Abstammung, aber auch Konvertiten – nach Syrien ausgereist. Etwa 65 von ihnen sind in Gefechten von der syrischen Armee, der Regierung nahestehenden Milizen, kurdischen Verbänden oder rivalisierenden islamistischen Gruppierungen getötet worden, der bekannteste von ihnen war der ehemalige U18-Fußballnationalspieler Burak Karan. Mehrere, darunter der Berliner Ex-Rapper “Deso Dogg” alias Denis Mamadou Cuspert, wurden verwundet. Inzwischen sind nach Syrien ausgereiste Islamisten aus Deutschland grenzübergreifend auch im benachbarten Irak aktiv: In mindestens neun Fällen sprengten sich deutsche IS-Kämpfer sogar als Selbstmordattentäter in die Luft. Es wird befürchtet, daß in dem Konflikt weiter radikalisierte Islamisten nach ihrer Rückkehr Terroranschläge auch in Deutschland planen könnten. (lp)

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