Berlin. Der ehemalige Bundesinnenminister und heutige Vize-Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Hans-Peter Friedrich (CSU), hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) schwerwiegende strategische Fehler vorgeworfen.
„Wenn Sie mich vor ein paar Jahren gefragt hätten, hätte ich gesagt: Wir putzen die weg, indem wir ihnen die Themen wegnehmen“, sagte Friedrich dem „Spiegel“ in Bezug auf AfD und PEGIDA. „Frau Merkel hat sich aber entschieden, der SPD und den Grünen die Themen wegzunehmen, denken Sie nur an den planlosen Ausstieg aus der Kernenergie oder die Einführung der doppelten Staatsangehörigkeit“, so der CSU-Politiker. „Dies ist kurzfristig erfolgreich, wie die Meinungsumfragen zeigen, langfristig ist es ein verheerender Fehler, der zur Spaltung und Schwächung des bürgerlichen Lagers führen kann“, sagte Friedrich. Er glaube, „daß wir in der Vergangenheit mit der Frage nach der Identität unseres Volkes und unserer Nation zu leichtfertig umgegangen sind“, erklärte der Ex-Minister dem Magazin weiter. (lp)