Berlin/Dresden. Der Ex-Bundesbanker und Bestsellerautor („Deutschland schafft sich ab“) Thilo Sarrazin hat Verständnis für die Demonstrationen der PEGIDA („Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“) in Dresden.
Unter ihnen befänden sich zwar auch „Dumpfbacken und sogar Rechtsradikale“, sagte Sarrazin dem „Handelsblatt“. „Es ist aber egal, wer demonstriert, wenn man – wie die meisten PEGIDA-Kritiker – jedwede kritische Auseinandersetzung mit islamischer Einwanderung für grundsätzlich illegitim hält.“ Wenn man das Thema aber für wichtig und diskussionswürdig halte, erwachse daraus die Pflicht, es nicht in falsche Hände fallen zu lassen. „Genau das passiert aber, wenn man die Diskussion für läppisch hält oder gar nicht führt“, warnte Sarrazin. Dabei seien die Anliegen von PEGIDA legitim. „Für den nachdenklichen Bürger sind die Gefahren durch Islamismus und Parallelgesellschaft nicht von Hand zu weisen“, betonte Sarrazin. Dennoch gingen die meisten Politiker und Medien einer grundsätzlichen Diskussion aus dem Wege und trügen stattdessen Beschwörungsformeln wie „Weltoffenheit“ oder „Willkommenskultur“ wie eine Monstranz vor sich her. (lp)