Hans-Olaf Henkel: Ex-BDI-Präsident kündigt Kandidatur auf AfD-Europaliste an

14. Dezember 2013

Screenshot: Facebook

Berlin. Der ehemalige Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Hans-Olaf Henkel, plant offenbar eine Kandidatur zum Europaparlament auf der Liste der Euro-kritischen Alternative für Deutschland (AfD).

Am Freitagabend war für rund eine Stunde eine Nachricht Henkels auf der sogenannten Pinnwand des Facebook-Kontos des 2008 von den Grünen zur CDU gewechselten Publizisten Oswald Metzger zu lesen, in der es hieß, Henkel sei „gestern beigetreten“ und versuche, für Platz zwei, drei oder vier zu kandidieren. Gemeint war damit offenbar die Bundesliste der AfD zur Europawahl. Weiter hieß es, dies sei „noch nicht öffentlich.“ Zwar wurde über das Benutzerkonto Henkels eine Stunde später nach der Löschung des entsprechenden Eintrags mitgeteilt, es seien in seinem Namen „falsche Nachrichten versendet worden“, allerdings wurde die Nachricht in Parteikreisen dennoch überwiegend als realistisch eingeschätzt, da die Grußformel am Ende des Eintrags dem üblichen Kürzel Henkels („Ihr HOH“) entspricht. Spekuliert wurde über einen Fauxpas Henkels: Der Ex-BDI-Präsident habe womöglich die private Nachrichtenfunktion des sozialen Netzwerks mit der Funktion verwechselt, die zu einem für alle Nutzer sichtbaren Eintrag auf der Pinnwand führt.

Hinzu kommt, daß Henkel erst vor einer Woche gegenüber dem „Focus“ Planungen für eine mögliche Kandidatur kundtat: „Ich werde die AfD weiterhin unterstützen, vielleicht sogar bei der Europawahl kandidieren“, so Henkel gegenüber dem Magazin. Er wolle so in der EU Verbündete für eine Alternative zum Euro suchen und gleichzeitig das liberale Profil der Partei stärken. Der „Focus“ mutmaßte, daß Henkel damit womöglich „auch einen Richtungsimpuls in den Flügelkämpfen der Partei geben“ könnte, die derzeit das Bild der AfD prägen: Erst am Donnerstag hatten die Vorsitzenden dreier Ost-Landesverbände dem rechtsliberalen Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ) einen Besuch abgestattet, während andere Funktionäre die Partei eher in der Tradition der schwächelnden FDP sehen.

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