Vorbild Ungarn: Es geht auch ohne den IWF

22. Oktober 2013

Die ungarische Flagge (Foto: Wikimedia/Mykee78, CC BY-SA 2.5 HU)

Budapest. Die Ungarn sehen sich in letzter Zeit innerhalb der Europäischen Union oft harscher Kritik ausgesetzt, weil sie sich nicht dauernd aus Brüssel Vorschriften machen lassen wollen.

Mal geht es um die ungarische Minderheitenpolitik, die in Brüssel für Unmut sorgt, dann um Neuregelungen im Bereich des Wirtschaftslebens – so ist Ungarn zum Beispiel auf einem guten Weg, Landverkäufe an Ausländer grundsätzlich zu unterbinden, was natürlich ein rotes Tuch für Globalisierer aller Couleur ist.

Jetzt ließen die Ungarn erkennen, daß sie auch keine Lust haben, sich weiterhin der Schuldensklaverei des Internationalen Währungsfonds IWF zu unterwerfen. Der ungarische Premierminister Viktor Orbán versprach schon 2011 seinem sozialistischen Vorgänger, künftig für mehr Gerechtigkeit sorgen zu wollen. Dazu gehört auch, das Land von den Machenschaften des Internationalen Währungsfonds (IWF) unabhängig zu machen. So teilte Orbán dem IWF mit, daß Ungarn künftig ohne die Unterstützung der Erfüllungsgehilfen der Rothschilds und der Federal Reserve Bank auszukommen plane und keine Zinsen mehr an private, unverantwortliche Zentralbanker zahlen wolle.

Damit übernahm die ungarische Regierung faktisch wieder die legitime Hoheit über ihre eigene Währung und kann nun Geld emittieren, ohne damit neue Schulden anzuhäufen. Die Ergebnisse können sich sehen lassen, denn die Wirtschaft erlebt seither einen Aufschwung ähnlich dem, der in den Dreißigerjahren des vergangenen Jahrhunderts in Deutschland herrschte.

So konnte im August das ungarische Wirtschaftsministerium verkünden, daß es gelungen sei, die verbleibenden Schulden von 2,2 Milliarden Euro an den IWF zurückzuzahlen, und dies lange vor dem eigentlichen Fälligkeitsdatum im März 2014.

Orbán erklärte: „Ungarn erfreut sich des Vertrauens der Investoren.“ Damit meinte er natürlich nicht solche aus Kreisen von IWF oder FED, sondern Geldgeber, die tatsächlich etwas in Ungarn für Ungarn produzieren wollen und dadurch wirkliches Wirtschaftswachstum generieren. Das schafft Arbeit für die Menschen und verbessert letztendlich durch steigenden Wohlstand ihr Leben.

Ähnlich wie in Island nahm in Ungarn der Generalstaatsanwalt Ermittlungen gegen die letzten drei Premierminister wegen der Verschuldung auf, in die sie das Land stürzten.

Wenn andere Länder dem Beispiel Ungarns folgen würden, was besonders für die Vereinigten Staaten von Amerika gilt, so könnte dies zu einer weltweiten Stabilisierung der Wirtschaft, aber auch zum Ende der Zinsspirale führen, mit der sich das internationale Finanzwesen dauerhaft bereichern möchte. Voraussetzung für ein Land, diesen Weg einzuschlagen, ist allerdings dessen Währungshoheit. Seit der Einführung des Euro werden Deutschland wie auch den anderen Ländern der Gemeinschaftswährung alle Möglichkeiten vorenthalten, sich der Politik von IWF und FED zu entziehen. Im Gefolge der Bundestagswahl am 22. September dürfte sich an dieser Konstellation erst einmal auch nichts ändern – hier hat es Ungarn besser.

Dieser Artikel erschien zuerst in „Der Schlesier“.

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