Schützenpanzer: „Puma“-Auslieferung verzögert sich weiter – und wird deutlich teurer

24. September 2013

Berlin. Die Auslieferung des neuen Schützenpanzers „Puma“ an die Bundeswehr verzögert sich weiter und wird offenbar noch einmal deutlich teurer als geplant.

Wie der „Trierische Volksfreund“ berichtet, sollen die ersten Serienfahrzeuge laut dem Verteidigungsministerium frühestens 2014 an die Bundeswehr geliefert werden. Grund für die weitere Verzögerung seien Tests der Wehrtechnischen Dienststelle (WTD 41) in Trier, die gezeigt hätten, daß der Puma erhebliche Mängel hat. Unter anderem passen Fahrwerk und Motor nicht zum hohen Gewicht des Schützenpanzers. Ein Sprecher des Ministeriums bestätigte auf Anfrage der Zeitung, daß es technische Probleme gebe.

Obwohl die „Abarbeitung der Problemfelder zu Verschiebungen der Projektmeilensteine“ geführt habe, verursache der Panzer „keine Mehrkosten“, behauptete des Ministerium weiter. Doch das ist offenbar eine Fehlinformation: Mittlerweile gibt das Ministerium den Preis eines einzelnen „Puma“-Exemplars mit 10 Millionen Euro an – drei Millionen mehr, als der ohnehin bereits teuerste Schützenpanzer der Welt anfangs kosten sollte.

Die Kosten des gesamten Rüstungsprojekts belaufen sich demnach aktuell auf 4,3 Milliarden Euro, während 2009 noch von 3,1 Milliarden Euro die Rede war. Dabei wurde die Zahl der bestellten Fahrzeuge zwischenzeitlich sogar von 405 auf 350 Exemplare reduziert. Ursprünglich war der Panzer entwickelt worden, um den in Afghanistan stationierten Soldaten der Bundeswehr einen besseren Schutz zu ermöglichen, als ihnen der Schützenpanzer „Marder“ derzeit bieten kann. Daraus wird nun nichts mehr.

Dieser Beitrag erschien zuerst in der „Deutschen Militärzeitschrift“ (DMZ).

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