Regensburg. Die CSU in Regensburg steht nicht zu ihrer Vergangenheit. Stattdessen geht sie posthum auf Distanz zu ihrem einstigen Mitbegründer Hans Herrmann.
Herrmann, der von 1899 bis 1959 lebte, begann einem Bericht der Nachrichtenagentur dpa zufolge zunächst in der bayerischen Volkspartei und war während der Zeit des Nationalsozialismus zweiter Bürgermeister in Regensburg. 1935 trat er der NSDAP bei und war förderndes Mitglied der SS. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er schließlich Regensburger Oberbürgermeister, Landtagsabgeordneter und Chef der CSU in der Oberpfalz.
Nun sprach sich die CDU in Regensburg dafür aus, einer nach ihm benannte Grund- und Mittelschule einen neuen Namen zu verpassen. Der CSU-Kreisvorsitzende Franz Rieger sprach sich für eine Umbenennung aus und folgte damit einer Empfehlung des bayerischen Kultusministeriums. „Aus pädagogischen Gründen sollte man gerade bei einer Schule einen historisch unbelasteten Namen wählen“, so Rieger. Applaus kam postwendend von der SPD, die allerdings auch noch die Umbenennung eines Parks in der Stadt fordert.