Fragwürdige Reform: Stadtverwaltung von Hannover stellt auf „geschlechterneutrale Sprache“ um

29. Juli 2019
Fragwürdige Reform: Stadtverwaltung von Hannover stellt auf „geschlechterneutrale Sprache“ um
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Hannover. Die Stadtverwaltung von Hannover hat sich jetzt eine „geschlechterneutrale“ Verwaltungssprache verordnet. Das stößt in der Öffentlichtkeit vielfach auf Unverständnis. Der Sprachwissenschaftlicher Prof. Dr. Peter Eisenberg etwa, der im Oktober 2019 in Kassel den Jacob-Grimme-Preis Deutsche Sprache erhalten wird, erklärte rundweg: „Die Empfehlung für eine geschlechtergerechte Verwaltungssprache der Stadt Hannover ruiniert die Sprache.“

Die Hannoveraner Reform fördere nicht etwa das Femininum, sondern schaffe das Maskulinum ab: „Das muß zu einer Sprachzerstörung führen“.

Dabei habe „das Deutsche alle Möglichkeiten zur Sichtbarmachung von Frauen“. Schließlich sei Deutsch eine der ausdrucksstärksten Sprachen. Man solle daher beide Formen weiterverwenden – Maskulinum und Femininum.

Mit ihrer „Empfehlung für geschlechtergerechte Sprache“ folgt die Stadtverwaltung Hannover der neuen Gesetzgebung, nach der beispielsweise seit Januar das dritte Geschlecht im Personenstandsregister geführt wird.

Auf der Internetseite der Stadtverwaltung heißt es: „Mit der Unterzeichnung der Europäischen Charta für die Gleichstellung von Männern und Frauen auf lokaler Ebene hat sich die Landeshauptstadt verpflichtet, den Gleichstellungsgrundsatz innerhalb ihres Hoheitsgebiets umzusetzen. Im Gleichstellungsaktionsplan der Landeshauptstadt wurde das Ziel verankert, eine diskriminierungsfreie und den Geschlechtern gerecht werdende Sprache umzusetzen.“ (mü)

 

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