Beleidigende Monroe-Doktrin: Russischer Außenminister Lawrow kritisiert Bolton

6. März 2019
Beleidigende Monroe-Doktrin: Russischer Außenminister Lawrow kritisiert Bolton
International
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Foto: Symbolbild

Moskau. Der russische Außenminister Lawrow hat die unverhohlene Bezugnahme des US-Sicherheitsberaters John Bolton auf die umstrittene Monroe-Doktrin von 1823 kritisiert. Lawrow betonte in einer Pressekonferenz mit dem katarischen Außenminister bin Jassim Al Thani, daß das internationale Recht seit 1945 durch die Charta der Vereinten Nationen geregelt werde.

„Deshalb gehe ich davon aus, daß lateinamerikanische Länder auf John Boltons arrogantes Statement reagieren werden. Denn er sprach zwar über die Anwendung der Monroe-Doktrin für Venezuela, hat allerdings das ganze Lateinamerika beleidigt“, sagte Lawrow.

Die Monroe-Doktrin geht auf die Rede zur Lage der Nation aus dem Jahr 1823 zurück, in der US-Präsident James Monroe die Grundzüge einer langfristigen Außenpolitik der USA entwarf. Die wesentlichen Punkte der Doktrin waren zum einen die unumkehrbare Lossagung der USA von den europäischen Kolonialmächten, zum anderen wurde Lateinamerika faktisch zur Einflußsphäre der USA erklärt, was Washington in den folgenden Jahrzehnten auch immer wieder durch Fakten untermauert hat. Lateinamerika gilt deshalb bis heute inoffiziell als „Hinterhof“ der USA. (mü)

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