Hannover: Sozialbetrüger Ufuk Y. hielt deutsche Behörden zum Narren

1. Februar 2019
Hannover: Sozialbetrüger Ufuk Y. hielt deutsche Behörden zum Narren
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Hannover. Ein Prozess gegen einen frechen Hartz-4-Betrüger läuft derzeit vor dem Amtsgericht. Mit fingierten Attesten machte dieser sechs Monate Urlaub am Strand in Thailand. Dank eines anonymen Schreibens hakte das Jobcenter bei dem Stütze-Bezieher Ufuk Y. (30) nach. Demnach sei der Mann ein Zuhälter, der bei seiner Prostituierten wohne, drei Autos fahre und sechs- bis siebenmal im Jahr Urlaub mache. Zu einem Termin erschien er einfach nicht, legte aber ein halbes Dutzend Atteste vor.

Ufuk Y. „sei arbeits- und reiseunfähig“ hieß es darin. Sein Reisepaß ergab aber, dass Ufuk Y. (seit 2012 Hartz 4, zuletzt bezog er rund 1100 Euro inklusive Miete) u.a. in Kroatien, Bulgarien, Ungarn, der Türkei und Dubai Urlaub machte. Daher sah er sich mit einer Anzeige wegen Sozialbetrugs konfrontiert, das Amt forderte für die Zeit in Thailand rund 6000 Euro zurück. Der Angeklagte behauptete, von der Meldepflicht nichts gewusst zu haben: „Das war alles Scheiße, hätte ich anders machen müssen.“

Außerdem habe gar nicht er die Reise(n) bezahlt. Das Urteil belief sich auf 3000 Euro Geldstrafe (120 Tagessätze á 25 Euro). Dabei kommentierte der Richter den Fall als „eine echte Schweinerei“. Auch der krankschreibende Arzt sieht sich mit einem Verfahren wegen der falschen Gesundheitszeugnisse konfrontiert. Zudem erhält Y. seit 2017 keine Stütze mehr und befindet sich in Privatinsolvenz. (tw)

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