Altkanzler Schröder übt USA-Kritik: „Wir können uns nicht gefallen lassen, daß wir wie ein besetztes Land behandelt werden“

16. November 2018
Altkanzler Schröder übt USA-Kritik: „Wir können uns nicht gefallen lassen, daß wir wie ein besetztes Land behandelt werden“
National
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Foto: Symbolbild

Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) hat in einem Interview mit der Nachrichtenagentur „Reuters“ harsche Kritik an der Handels- und Wirtschaftspolitik der Vereinigten Staaten geäußert. Wörtlich sagte Schröder: „Wir können uns nicht gefallen lassen, daß wir wie ein besetztes Land behandelt werden.“ Und weiter: „Wenn ich mir das Agieren des amerikanischen Botschafters in Deutschland so anschaue, habe ich den Eindruck, er versteht sich eher als Besatzungsoffizier denn als Botschafter der Vereinigten Staaten in einem souveränen Staat.“

Schröder forderte vielmehr eine bundesdeutsche Außenpolitik, die sich an China orientiere und die Annäherung mit dem Reich der Mitte forciere. „Es ist doch zwangsläufig so, daß diejenigen enger zusammenrücken müssen, die von den Konflikten betroffen sind, die von den Vereinigten Staaten ausgehen“, sagte der ehemalige Bundeskanzler, der fortfuhr: „Wir können uns doch nicht aufstellen lassen als Teil eines amerikanischen Handelskonflikts mit China, sondern wir müssen unsere Export-Interessen im chinesischen Markt entschlossen wahrnehmen.“

Ob sich derartige Forderungen nach einer souveränen und an den Interessen des eigenen Landes orientierten Außen- und Wirtschaftspolitik, wie sie ZUERST! seit Jahren einfordert, bei der Bundesregierung auf Gehör stoßen wird, muß leider bezweifelt werden. (se)

 

Bildquelle: Wikimedia/Olaf Kosinsky/CC BY-SA 3.0 de (Bildformat bearb.)

Ein Kommentar

  1. cui bono? sagt:

    Ob Schröder schon Alzheimer hat???

    Er müsste doch genau wissen, was er in Washington am Anfang seiner Kanzlerzeit unterschrieben hat.
    Friedensvertrag war es aber sicher nicht.

    Wir haben mehr als 70 Jahre nach dem Krieg. Vielleicht kann er Trump bitten, dass endlich ein Friedensvertrag von den „Siegermächten“ genehmigt wird und Deutschland keine Besatzungszone mehr ist. Wenn er das erreicht, kann er über „souveränen Staat“ reden, früher nicht.

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