Kein Interesse an der Unabhänigkeit: Neukaledonien bleibt bei Frankreich

6. November 2018
Kein Interesse an der Unabhänigkeit: Neukaledonien bleibt bei Frankreich
International
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Foto: Symbolbild

Nouméa/Neukaledonien. Der neue Trend zur Unabhängigkeit läßt sich nicht verallgemeinern. Im französischen Überseegebiet Neukaledonien im Pazifik entschieden sich die Bewohner jetzt bei einer Volksabstimmung mit klarer Mehrheit gegen die Unabhängigkeit und für einen weiteren Verbleib bei Frankreich. Auf der Inselgruppe lagen nach ersten Ergebnissen die Gegner einer Unabhängigkeit am Sonntag deutlich vorn.

Nach Informationen des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders La1ere Nouvelle Caledonie sprachen sich 59,5 Prozent dafür aus, bei Frankreich zu bleiben. Für die Trennung stimmten etwa 40,5 Prozent. Dem Sender zufolge stützt sich das Ergebnis auf die Auszählung von etwa 70 Prozent der Stimmen.

Insgesamt waren etwa 175.000 Neukaledonier stimmberechtigt. Das Referendum hätte ursprünglich bereits 1998 stattfinden sollen, wurde aber mehrfach hinausgezögert. Nach allen Umfragen ist vor allem die Bevölkerungsgruppe der Kanaken – Neukaledoniens Ureinwohner – für eine Loslösung. Sie stellt heute aber nur noch knapp 40 Prozent der Bevölkerung.

Die Wahlbeteiligung war hoch – sie lag eine Stunde vor Schließung der Wahllokale bei knapp 74 Prozent. Die Bewohner des rund 270.000 Einwohner zählenden Gebiets im Pazifik waren aufgerufen darüber abzustimmen, ob sie die „vollständige Souveränität und Unabhängigkeit“ wollen. Die Inselgruppe gehört seit 1853 zu Frankreich und besitzt nach wie vor geostrategische Bedeutung für Paris. Zudem lagert hier ein Viertel der weltweiten Nickelvorkommen – ein wichtiger Rohstoff für die Herstellung elektronischer Geräte. Für die Bewohner wiederum ist die Zugehörigkeit zu Frankreich und damit der Zugang zum EU-Markt ein großer und geldwerter Vorteil. (mü)

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