Drei Monate Salvini: Weniger „Flüchtlinge“, mehr abgelehnte Asylbewerber, aber wenig Abschiebungen

4. September 2018
Drei Monate Salvini: Weniger „Flüchtlinge“, mehr abgelehnte Asylbewerber, aber wenig Abschiebungen
International
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Foto: Symbolbild

Rom. Drei Monate nach dem Amtsantritt der italienischen Regierung aus Lega und Fünf Sterne-Bewegung ist die Zahl der abgelehnten Asylanträge stark gestiegen. Experten rechnen allerdings mit einer steigenden Zahl Illegaler in Italien, wie die römische Tageszeitung „La Repubblica” jetzt unter Berufung auf eine Studie des Instituts für internationale Studie berichtet.

Seit der Vereidigung der neuen Regierung Anfang Juni sind demnach erheblich mehr Asylanträge als bisher abgelehnt worden: 13.800 Asylanträge wurden zurückgewiesen. Allerdings wurden im gleichen Zeitraum nur 1.350 Migranten ohne Aufenthaltsungenehmigung abgeschoben. Unter dem Strich würde dies mehr Illegale in Italien bedeuten.

Nach Angaben von Innenminister Salvini ist dagegen die Zahl der Ankünfte von „Flüchtlingen“ im Zeitraum von Januar bis Anfang September von 100.000 im Jahr 2017 auf 19.000 im Vergleichszeitraum 2018 gesunken. Italien bearbeite derzeit 160.000 Asylanträge, was die Staatskassen fünf Milliarden Euro pro Jahr koste. 140.000 Asylanträge müßten noch geprüft werden, erklärte der Lega-Chef im Interview mit „Radio 24”. Bis Ende September plane er den Abschluß von Rückführungsabkommen mit Herkunftsländern der Migranten. „Italien hat Rückführungsabkommen mit vier Ländern abgeschlossen, doch nur jenes mit Tunesien funktioniert. Wir müssen hart für neue Abkommen arbeiten”, sagte Salvini. (mü)

 

Bildquelle: Ministry of the Interior – https://www.interno.gov.it/it/ministero/matteo-salvini/CC BY 3.0 it

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