Dokument der Heuchelei: NATO-Abschlußerklärung brandmarkt Rußland

12. Juli 2018
Dokument der Heuchelei: NATO-Abschlußerklärung brandmarkt Rußland
International
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Foto: Symbolbild

Brüssel. Die NATO bleibt sich treu und sieht Rußland auch weiterhin in der Aggressorrolle. In der Abschlußerklärung des NATO-Gipfels in Brüssel heißt es, Rußlands „aggressives Vorgehen“ untergrabe die regelbasierte internationale Ordnung. Das nordatlantische Bündnis bleibe jedoch für einen Dialog mit Rußland offen.

Wörtlich heißt es: „Rußlands aggressives Vorgehen, darunter auch Drohungen und Gewaltanwendung zum Erreichen politischer Ziele, fordert die Allianz heraus und untergräbt die euro-atlantische Sicherheit und regelbasierte internationale Ordnung.“ Seit mehr als zwei Jahrzehnten arbeite die NATO daran, eine Partnerschaft mit Rußland aufzubauen, unter anderem durch den Mechanismus des NATO-Rußland-Rats (NRC). „Wir bleiben für einen regelmäßigen, konzentrierten und sinnvollen Dialog mit einem Rußland offen, das auf Grundlage der Gegenseitigkeit im NRC zusammenarbeiten will, mit der Absicht, Mißverständnisse, Fehlkalkulationen und unbeabsichtigte Eskalation zu vermeiden und die Transparenz und Berechenbarkeit zu erhöhen“, heißt es weiter.

In der Erklärung wird außerdem behauptet, die NATO suche „keine Konfrontation mit Rußland“ und bedrohe das Land nicht. Das Dokument wirft Moskau „provokatives militärisches Vorgehen in der Nähe der NATO-Grenzen“, darunter auch in Kaliningrad (Königsberg), vor. Kein Wort verliert das Abschlußdokument allerdings über die ungebrochene Einkreisungspolitik des westlichen Militärbündnisses, das sich seit dem Ende der Sowjetunion – absprachewidrig – auf ganz Ostmitteleuropa ausgedehnt hat und Kooperationsabkommen auch mit zahlreichen Ex-Sowjetrepubliken in Zentralasien und am Schwarzen Meer unterhält. (mü)

3 Kommentare

  1. Bernd Sydow sagt:

    Was mag die NATO denn mit „Rußlands aggressives Vorgehen“ bloß meinen? Sicherlich doch nur die Spielweise der russischen Nationalmannschaft, die es mit ihrem kämpferischen und selbstbewußten Stil zu spielen weiter als allgemein erwartet bei dieser im „aggressiven Rußland“ stattfindenden Fußballweltmeisterschaft gebracht hat. Einer Fußballweltmeisterschaft, die hunderttausende Zuschauer – auch aus den NATO-Staaten – nicht nur in den modernen Stadien, sondern überall auf der Welt mit Freude und Begeisterung verfolgen.

    Kurzum: Wenn hier irgendwas aggressiv ist, dann ist es die verlogene Politik der NATO. Sie allein gefährdet damit den Frieden in Europa. Einen vermeintlichen Gegner so lange zu provozieren in der Hoffnung, daß ihm irgendwann der Kragen platzt und er sich zur Wehr setzt, um so eigene militärische Maßnahmen rechtfertigen zu können, ist absolut perfide!

  2. Bürgerfreund sagt:

    Die NATO ist US geführt. Das sagt doch Alles. Wer auf dieser Welt oberster Kriegstreiber und Aggressor ist wird doch tag täglich neu bewiesen – und es ist ganz gewiss nicht Moskau.

    • Bürgerfreund sagt:

      Unter diesen Voraussetzungen hätte ein von den USA unabhängiges EU-Bündnis einen gewissen Charme. Wofür brauchen wir noch eine NATO, deren natürlicher Gegner WP längst verschwunden ist?

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