EU und Japan besiegeln Freihandelsabkommen: JEFTA soll auch China eindämmen

20. Dezember 2017
EU und Japan besiegeln Freihandelsabkommen: JEFTA soll auch China eindämmen
International
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Foto: Symbolbild

Brüssel/Washington. Nach dem kürzlichen Abschluß des Freihandelsabkommens JEFTA zwischen der EU und Japan steht die Gründung der größten Freihandelszone der Welt bevor. Das Abkommen der beiden exportorientierten Blöcke, die gemeinsam rund 30 Prozent der Weltwirtschaftsleistung generieren, soll schon Anfang 2019 in Kraft treten.

Die EU-Kommission und deutsche Wirtschaftsinstitute rechnen damit, daß JEFTA zu einem starken Wachstum und der Schaffung hunderttausender neuer Arbeitsplätze führen wird. Darüber hinaus ist das Abkommen auch Teil einer Eindämmungsstrategie gegenüber der aufstrebenden Großmacht China. So wurde der JEFTA-Abschluß von einer gemeinsamen Erklärung der EU, Japans und der USA begleitet, die ein aggressives Vorgehen gegenüber chinesischen Handelspraktiken ankündigt.

Tatsächlich soll das Abkommen zur Realisierung einer Eindämmungsstrategie gegenüber China beitragen, wie sie schon von der Obama-Administration verfolgt wurde. Mittels einer Reihe von Freihandelsverträgen im geografischen Umfeld der aufstrebenden Großmacht China will nun auch die EU im Kielwasser Washingtons  deren Aufstieg behindern oder gar revidieren.

Wie im Verteidigungsbereich, so arbeiten Brüssel und Washinton auch bei der Containment-Politik gegenüber Peking eng zusammen. Am Rande der 11. Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation WTO in der vergangenen Woche in Buenos Aires kamen die USA, Japan und die EU darin überein, China in Handelsfragen verstärkt „unter Druck” zu setzen. Man werde gemeinsam in Fragen wie den Überkapazitäten in der Stahlbranche oder dem für Produktionsstandorte in China verpflichtenden Technologietransfer „aggressiver” gegenüber Peking auftreten, hieß es. (mü)

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