Fragwürdige Lobby-Arbeit: Österreichischer Ex-Bundeskanzler Schüssel agitiert heute gegen Iran

7. August 2017
Fragwürdige Lobby-Arbeit: Österreichischer Ex-Bundeskanzler Schüssel agitiert heute gegen Iran
International
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Foto: Symbolbild

Wien. Lange nichts mehr von ihm gehört: der frühere österreichische Bundeskanzler und vorherige Außenminister Wolfgang Schüssel (ÖVP) ist jetzt „Berater“ eines Anti-Iran-Netzwerkes. Die US-Lobby „United Against Nuclear Iran” (UANI) führt Schüssel auf ihrer Internetseite als „Berater” auf. Schüssel ist demnach eines von 40 Mitgliedern des internationalen Beirats („Advisory Board“).

Die von den früheren US-Spitzendiplomaten Mark Wallace, Richard Holbrooke und Ex-CIA-Direktor James Woolsley 2008 gegründete Organisation übt weltweit mehr oder weniger offen Druck auf Unternehmen aus, von Geschäften mit dem Iran Abstand zu nehmen. Nach Recherchen des österreichischen Nachrichtenmagazins „Profil“ sollen auch österreichische Firmen, die allesamt im Rahmen geltender Sanktionen in den Iran exportieren, in der Vergangenheit „immer wieder einschüchternde Schreiben der New Yorker Organisation” bekommen haben. UANI führt online unter anderem auch eine schwarze Liste, in der mehr als 1000 Unternehmen weltweit genannt sind, die geschäftlich mit dem Iran in Verbindung gebracht werden.

Im UANI-Beirat sind neben dem früheren österreichischen Bundeskanzler mehrere Ex-Politiker aus den USA und Europa vertreten, außerdem die früheren Direktoren des deutschen Bundesnachrichtendienstes, des israelischen Mossad und des britischen MI6. Die Drohungen von UANI gegenüber österreichischen Unternehmen werden offiziell vom Außen- und vom Wirtschaftsministerium sowie von der Wirtschaftskammer Österreich in Stellungnahmen an „profil” scharf kritisiert. (mü)

 

Ein Kommentar

  1. olli sagt:

    Und der Newsletter von UANI scheint gefährlich zu sein, mein Freedome auf meinem iMac schlägt Alarm…

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