Schutzzonen in Syrien: Putin und Verbündete übertölpelten Washington

6. Mai 2017
Schutzzonen in Syrien: Putin und Verbündete übertölpelten Washington
International
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Foto: Symbolbild

Moskau/Teheran/Damaskus. Rußland, die Türkei und der Iran haben sich auf die Einrichtung von Schutzzonen in Syrien verständigt. Delegationsleiter der drei Länder unterschrieben am Donnerstag in der kasachischen Hauptstadt Astana ein entsprechendes Memorandum. Der Chefunterhändler der syrischen Regierung erklärte, die Regierung in Damaskus unterstütze die Initiative. Die Vertreter der syrischen Opposition sind allerdings dagegen.

In den künftigen Schutzzonen soll nach russischen Angaben ab Samstag nicht mehr geschossen werden. Das kündigte Alexander Lawrentjew, der Moskauer Delegationsleiter am Donnerstag an. Rußland, der Iran und die Türkei wollen im Rebellengebiet vier Zonen einrichten, in denen Flüchtlinge sicher sein sollen.

Moskau werde keine Flugzeuge über den Schutzzonen einsetzen, solange es von dort aus keine „Versuche der Destabilisierung“ gebe, sagte Lawrentjew der Agentur Tass zufolge. Die syrische Führung habe die Einigung begrüßt. Deshalb gehe er davon aus, daß auch die syrische Luftwaffe die Zonen nicht mehr attackieren werde.

Inzwischen stellte Rußland darüber hinaus auch klar, daß über den jetzt festgelegten Zonen für die US-geführte Militärallianz ein Flugverbot gilt. „Der Einsatz von Kräften der internationalen Koalition ist absolut nicht vorgesehen“, sagte Lawrentjew der Agentur Interfax zufolge. Rußland werde dies als einer der Garanten des Abkommens „genau überwachen“.

Beobachter wie die österreichische „Standard“-Kolumnistin Gudrun Harrer weisen darauf hin, daß Moskau und seine Verbündeten mit der Errichtung der Schutzzonen die US-Regierung erneut „knallhart“ ausgebremst haben. Denn erst am 2. Mai war Kremlchef Putin mit US-Präsident Trump telefonisch darin übereingekommen, daß Sicherheitszonen eine „gute Idee“ für Syrien seien. Allerdings bedeutet das jetzt von Moskau und seinen Verbündeten überraschend schnell durchgesetzte Konzept eine herbe Abfuhr für Washington, denn der US-Plan sah Zonen im Süden und Osten Syriens vor, die dafür sorgen sollten, daß sowohl die syrische Regierung als auch der Iran und seine Hilfstruppen von den vom „Islamischen Staat“ befreiten Gebieten ausgesperrt bleiben. (mü)

6 Kommentare

  1. Fackelträger sagt:

    Spricht eigentlich etwas dagegen, dass in diesem deutschbewussten Qualitätsmedium tunlichst der deutsche Name Sonnabend für den Tag vor dem Sonntag verwendet wird anstatt des „Sabbats-Tages“ = „Samstag“?

    Immerhin ist „Sonnabend“ uraltes deutsches Erbe, dessen Gebrauch nicht nur auf gewisse nördliche Gefilde beschränkt werden sollte, sondern wieder stärker in das gesamtdeutsche Bewusstsein rücken sollte.

    Was meinen Sie dazu?

    • Wolfsrabe sagt:

      Ich halte das für eine gute Idee.

    • Emma D. sagt:

      Ja, richtig! Auch deshalb, weil man die Sonne nicht oft genug erwähnen kann. Im Deutschen ist sie, von der Erde aus gesehen das hellste Gestirn am Himmel, weiblich; für die Südländer, sogar die Griechen, aber männlich. Dort gilt Luna, die Launische, also der weniger helle Mond mit seinen Phasenwechseln, als weiblich. Die Geschlechter sind unterschiedlich, bei unterschiedlichen Völkern sogar unterschiedlich unterschiedlich. Das ist für die nordische Identität von Bedeutung.

      Ob die Hebräer so schöpferisch waren, den Sabbath zu erfinden? Der Sonnabend, englisch Saturday, kommt namentlich vom Saturn; er ist von den Wandelsternen der langsamste und gebietet daher Ruhe. Die aufrührerische Hebräerelite wurde vom Großreichsherrscher Nebukadnezar zur Umerziehung nach Babylon verbracht; dort pflegte man den Wandelsternenkult im 7-stufigen Ziqqurat, von dem inspiriert Esra das erste Kapitel der Thora (Genesis) verfasste, mit 7 Elohim (Gottheiten), jede für einen Tag, die letze für den Ruhetag. Vereinheitlicher übersetzen Esras Mehrzahl-Elohim falsch mit einem Gott in der Einzahl.

  2. Dennis I. sagt:

    Bei dieser Nachricht ist dem Trump die Schokoladentorte doch glatt Halse stecken geblieben. Wie dem auch sei, endich sind ie Menschen in Syrien von den USlamistischen Extremistn sicher und zwar vor den marodierenden IS-Todesschwadronen am Boden als auch von den US-Todesdronen aus der Luft.

  3. olli sagt:

    Die Message von Putin an Trump und Netanjahu ist hiermit ganz einfach:

    „Kümmere Du dich mit den Chinesen um den kleinen Dicken aus Nordkorea und lass uns in Syrien in Ruhe!“

    Na, da sind wir alle aber mal so was von gespannt, was der US-deep state, Saudi Arabien und der Mossad jetzt machen wohl werden … 😉

  4. Grimmhild sagt:

    Veles und Wotan sei Dank! Gemeinsam verjagt ihr die Kriegsmacher aus Übersee! Und der chinesische Glücksdrachen hilft bei der Befreiung mit. Dann dürfen Asien und Europa ihren erarbeiteten Wohlstand ohne Angriffskriegs- und Zinskosten in Frieden genießen.

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