Patriotenkongreß in Koblenz: AfD tritt EU-skeptischer „Bewegung für ein Europa der Nationen“ bei

13. Januar 2017
Patriotenkongreß in Koblenz: AfD tritt EU-skeptischer „Bewegung für ein Europa der Nationen“ bei
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Paris/Koblenz. Ein Paukenschlag: bei der Konferenz euroskeptischer Parteien, die am 21. Januar in Koblenz stattfindet, wird nicht nur die französische Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen als prominentester Gast erwartet. Ein Schwerpunkt der Veranstaltung ist auch der offizielle Beitritt der deutschen AfD zur Allianz der EU-Skeptiker, die auf Initiative der FN-Chefin im Juni 2015 unter dem Namen „Bewegung für ein Europa der Nationen und der Freiheit“ ins Leben gerufen wurde. Der Allianz gehören mehrere meist rechtsgerichtete europäische Oppositionsparteien an. Im EU-Parlament verfügt sie über rund 40 Sitze.

An der Konferenz in Koblenz sollen außerdem die Vorsitzenden der italienischen Lega Nord, des belgischen Vlaams Belang und der niederländischen Partij voor de Vrijheid teilnehmen.

Die Konferenz wurde bewußt auf den 21. Januar gelegt – am Tag zuvor findet die Amtseinführung von Donald Trump als neuer US-Präsident statt. Wie der Berater  Marine Le Pens für europäische Angelegenheiten, der Europaabgeordnete Ludovic de Danne, erklärte, beginne damit „eine neue Ära der europäischen und westlichen Politik“.

Nach AfD-Angaben soll die Konferenz unter dem Motto „Freiheit für Europa“ stehen. In Koblenz versammelten sich, kommentierte der Pressesprecher von AfD-Chefin Frauke Petry, Markus Frohnmaier, führende Politiker, die bereit seien, die Verantwortung für die Zukunft Europas zu übernehmen. Die Probleme in der EU seien so groß, daß die Situation nur dann geändert werden könne, wenn man starke Partner in jedem Land habe. Darüber gibt es in der Partei aber offenbar Kontroversen – der FAZ gegenüber kritisierten Parteivize Gauland und der Berliner Fraktionschef Pazderski ungewohnt offen Petrys Teilnahme an dem Kongreß und machten unter anderen „sozialistische Züge“ beim Front National geltend. Pazderski wird von der FAZ mit den Worten zitiert: „Der FN paßt überhaupt nicht zu uns.“ (mü)

3 Kommentare

  1. Emma D. sagt:

    Wenn der Front National nicht zur sog. AfD passt, dann passt die sog. AfD (zumindest Pazderski) auch nicht zu Deutschland. In die sog. AfD haben sich zahlreiche krypto-antideutsche „Konservative“ eingeschlichen, die – sofern von orientaloider obrigkeitlicher Religion besessen – echter deutscher Identität gefährlicher als die offen antideutschen Rotlackierten werden können.
    Gerade weil Marine Le Pen so bodenständig französisch wie nur irgend möglich ist, passt sie auch am besten zu anderen ehrlich bodenständigen Vertretern anderer Völker.

  2. Charlotte sagt:

    Die AFDler fallen sich ständig gegenseitig in den Rücken. Es ist unerträglich.
    Sie werden nur aus Verzweiflung gewählt.

    • Kuhn sagt:

      Genau Charlotte, so ist es. Ich verstehe diese Grabenkämpfe innerhalb der Partei, die immer wieder ausgetragen werden, nicht. Trotzdem, eine andere Alternative gibt es ja leider nicht und die Hoffnung stirbt zuletzt, vielleicht besinnt sich die AfD ja noch auf Einigkeit.

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