Eskalation in Syrien: USA rüsten Assad-Gegner systematisch mit TOW-Raketen aus

12. Juli 2016
Eskalation in Syrien: USA rüsten Assad-Gegner systematisch mit TOW-Raketen aus
International
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Foto: Symbolbild

Moskau/Damaskus. Mit dem Abschuß eines weiteren Hubschraubers in Syrien, bei dem am Freitag die beiden Mitglieder der russischen Besatzung ums Leben kamen, geht die Konfrontation zwischen Rußland und den USA in die nächste Runde. Eine Eskalation erscheint wahrscheinlich, urteilen im Anschluß an den Vorfall jetzt Medien und Experten.

Denn, so berichtet die russische Tageszeitung „Nesawissimaja Gaseta“ am Montag, der Abschuß am Freitag in der Nähe von Palmyra sei mit Waffen erfolgt, die die Islamisten über CIA-Kanäle erhalten. Der von Rußland und der syrischen Regierung vermittelte Waffenstillstand werde systematisch unterlaufen, im Gegenteil seien die Kampfhandlungen intensiver geworden, schreibt das Blatt. Die Extremisten erhielten immer mehr effektive Waffen, vor allem US-amerikanischer Herkunft, aus der Türkei, Jordanien und anderen arabischen Ländern.

Auch laut arabischen Medien sind in den letzten Tagen vermehrt Konvois zwischen dem Norden Syriens und der Türkei unterwegs, die Kämpfer und militärische Ausrüstung transportieren. Allein die sogenannte „Freie Syrische Armee“ und die „Neue Syrische Armee“, die von der CIA ausgebildet und im Rahmen eines Pentagon-Programms im Wert von 500 Millionen Dollar ausgerüstet wurden, „liehen“ Kämpfern des IS einen Teil ihrer Waffen. Mehrere arabische Länder kauften Waffen über Zwischenhändler bei den USA und lieferten sie dann an Assad-Gegner. Allein die Lieferungen an TOW-Raketen umfaßten mehr als 10.000 Stück.

Allein Saudi-Arabien kaufte nach Angaben der „New York Times“ seit Herbst 2015 13.000 Raketen für TOW-Systeme.

Der russische Militärexperte Juri Netkatschew hält es für plausibel, daß die russische Hubschrauberbesatzung am 8. Juli in Syrien von einer Rakete aus einer neuen Tranche BGM-71 TOW abgeschossen wurde. Die BGM-71 TOW könne Ziele vernichten, die sich mit Hubschrauber-Geschwindigkeit bewegen (200-300 km/h).

Die syrischen Streitkräfte verloren im Laufe des zurückliegenden Jahres mindestens drei Kampfhubschrauber Mi-24 bzw. Mi-25D. Zwei von ihnen wurden von Flugabwehrmitteln und einer von Panzerabwehrmitteln getroffen. Das russische Kontingent in Syrien verlor zwei Hubschrauber. (mü)

5 Kommentare

  1. recht so sagt:

    Wer hat von den bigotten Heuchlern da hinten etwas anderes ( anständiges ) erwartet?
    Keiner. Also nichts Neues aus dem Westen.

  2. Safet Babic sagt:

    Die USA bewaffnen Islamisten und heizen damit den syrischen Bürgerkrieg weiter an. Dafür müssen die Deutschen die US-Kriegsbasen in Westdeutschland finanzieren und die „flüchtigen Syrer“ per rechtswidriger Asyl-Auslegung aushalten.
    Der Zusammenhang zwischen Flüchtlingskrise und Geo-Politik wird von den Massenmedien bewusst verschwiegen.

  3. Denker sagt:

    Bernie Sanders wäre der einzige Präsidentschaftskandidat gewesen, der möglicherweise versucht hätte, die Kriegstreiberei der USA zu beenden. Er hätte es vermutlich mit dem Leben bezahlt. Aber es war ihm – auch in Anbetracht seines fortgeschrittenen Alters – zuzutrauen, dass er das riskiert hätte.
    Auch ihm wären aber wahrscheinlich die Hände gebunden worden, denn der Präsident der Vereinigten Staaten ist nicht so mächtig wie immer suggeriert wird. Das ist spätestens bei Obama deutlich geworden. Er ist mit vielen durchaus fortschrittlichen Ansinnen gescheitert an den Kräfteverhältnissen sowohl im parlamentarischen Bereich wie auch an der Rüstungs- und Waffenlobby.

  4. Peter Werner sagt:

    Kann man Obama eigentlich den Friedensnobelpreis wieder aberkennen? Einer der schlimmsten Kriegs-Hetzer, den die USA als Präsidenten je gehabt haben. Dagegen war Ronald Reagan ja ein Waisenknabe.

  5. Peter Werner sagt:

    Ich drücke Donald Trump für die nächste US-Präsidentenwahl alle Daumen. Schon allein um herauszufinden, ob er es überhaupt anders machen KANN als Friedensnobelpreisträger Obama. Denn es kommt ja immer weder der Verdacht auf, daß der US-Präsident lediglich im Weißen Haus wohnt und die Befehle kommen irgendwoanders her (Wallstreet?).

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