Österreichischer Ex-Geheimdienstchef: „Mehrere tausend IS-Kämpfer in Europa“

2. November 2015
Österreichischer Ex-Geheimdienstchef: „Mehrere tausend IS-Kämpfer in Europa“
National
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Foto: Symbolbild

Wien. Wenn es nach dem früheren österreichischen Geheimdienstchef Dr. Gert Polli geht, kommen auf Europa erhebliche sicherheitspolitische Probleme zu. In einem Interview teilte Polli jetzt mit, aus Äußerungen syrischer IS-Kämpfer wisse man, „bereits mehrere tausend solcher Kämpfer“ seien nach Europa geschleust worden. Die deutschen Sicherheitsbehörden wollen jedoch nach wie vor offiziell keine Anzeichen für IS-Kämpfer in Deutschland finden.

Polli geht auch davon aus, da irakische, syrische und türkische Nachrichtendienste seit vielen Monaten glaubwürdige Hinweise auf Infiltrationen von Terroristen und Anschlagsplanungen haben. Als Sicherheitsexperten ist ihm auch bewußt, daß Nachrichtendienste in Europa solche Ankündigungen und Indizien sehr ernst nehmen, auch wenn offiziell abgewiegelt wird.

Wörtlich sagte Polli im Interview: „Unsere Sicherheitsbehörden und Nachrichtendienste legen derzeit ihren Schwerpunkt darauf, diesen ‚worst case‘ zu verhindern“, daß tausende IS-Kämpfer ins Land strömen. Offizielle Schätzungen gibt es nicht, da keine belastbaren Beweise vorliegen. Aber: „Dieser ‚worst case‘ wird von allen Nachrichtendiensten in Europa als wahrscheinlich eingeschätzt“, fügte Polli hinzu.

Der CIA schätzt, daß derzeit rund 31.000 Menschen in der IS-kontrollierten Region in Syrien und Irak unter Waffen stehen. Bei den kurdischen Peschmerga geht man sogar von 200.000 aus. Und immer wieder macht die bei europäischen Sicherheitsdiensten kursierende Zahl von 3-4000 IS-Aktivisten die Runde, die inzwischen im Zuge des Asyl-Ansturms in die Bundesrepublik eingesickert sein sollen. (mü)

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