Berlin. Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD), Aiman Mazyek, betrachtet die Debatte über ein Islam-Gesetz mit gemischten Gefühlen.
Dem RBB-Inforadio sagte Mazyek, ein solches Gesetz sei sinnvoll, wenn es zur Gleichbehandlung des Islam mit den anderen Religionsgemeinschaften in Deutschland beitrage. Das Islam-Gesetz als Mittel im Kampf gegen den Extremismus zu betrachten, sei aber ein Fehler. „Bei der ganzen Diskussion gibt es so was wie einen Extremismus-Vorbehalt gegenüber Moscheen. Diese Annahme ist grundfalsch. Die Radikalisierung findet nicht in den Moscheen statt. Das wissen wir; das weiß der Verfassungsschutz; das wissen die Sicherheitsbehörden.“ Nötig sei vielmehr eine Partnerschaft mit den Moscheen, sie seien Partner im Kampf gegen Extremismus: „Wir brauchen eine Diskussion über die Ausbildung der Imame, daß sie hierzulande stattfindet, daß die Imame von hier kommen.“ Hilfreich seien dabei Finanzierungskonzepte, aber nicht Mißtrauensdiskurs und pauschaler Extremismus-Vorbehalt. (lp)