Berlin/Damaskus. Die schwere Verletzung des deutsch-ghanaischen Islamisten und ehemaligen Rappers („Deso Dogg“) Denis Mahmadou Cuspert, die dieser im April in Syrien durch den Beschuß eines Kampfflugzeugs erlitt, resultierte offenbar aus dessen Naivität.
Wie die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ (WAZ) berichtet, zog sich Cuspert die schweren Verletzungen zu, als er vor rund drei Monaten bei der Nachtwache auf einem Dach ein Kampfflugzeug der syrischen Luftwaffe hörte und daraufhin wahllos in die Luft schoß. Der Pilot erkannte das Mündungsfeuer und feuerte zurück – allerdings mit Raketen, woraufhin das Gebäude einstürzte und Cuspert sowie einige Gesinnungsgenossen unter sich begrub.
Insgesamt kämpfen im Mittelmeerland Syrien rund 100.000 Rebellen gegen die syrische Armee, etwa die Hälfte davon gehört einer britischen Studie zufolge islamistischen Gruppierungen wie der “Jabhat al-Nusra” oder dem “Islamischen Staat” (vormals “Islamischer Staat im Irak und Syrien”, ISIS) an, die sich auch untereinander gegenseitig bekämpfen. Neben zahlreichen ausländischen Kämpfern vor allem aus dem arabischen Raum stammen auch mehrere tausend der Islamisten aus Mitgliedsstaaten der EU. Aus Deutschland sind über 350 Personen – zumeist ausländischer Abstammung, aber auch Konvertiten – nach Syrien ausgereist. Bislang 30 davon sind nach Berechnungen von ZUERST! in Gefechten von der syrischen Armee, der Regierung nahestehenden Milizen, kurdischen Verbänden oder rivalisierenden islamistischen Gruppierungen getötet worden, der bekannteste von ihnen war der ehemalige U18-Fußballnationalspieler Burak Karan. Mehrere, darunter ein Pforzheimer Islamist sowie der Berliner Ex-Rapper “Deso Dogg” alias Denis Mamadou Cuspert, wurden verwundet. Es wird befürchtet, daß in dem Konflikt weiter radikalisierte Islamisten nach ihrer Rückkehr Terroranschläge auch in Deutschland planen könnten. (lp)