Paris. Frankreich, Europas unangefochtener Vorreiter der Atomenergie, steht vor einer energiepolitischen Zäsur. Während Kernkraftwerke aktuell 64,3 Prozent des Stroms liefern, haben Konservative und Rechte in der Pariser Nationalversammlung nun ein Moratorium für neue Wind- und Solarprojekte durchgesetzt. Es soll so lange gelten, „bis eine objektive und unabhängige Studie den besten Energiemix für Frankreich bestimmt hat“, wie es im Gesetzentwurf heißt.
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Der überraschende Beschluß fiel am 19. Juni in der Nationalversammlung, als nur wenig Vertreter der Links- und Mitteparteien im Plenarsaal anwesend waren. Antoine Armand, Berichterstatter des Gesetzes, nannte das Moratorium eine „wirtschaftliche und industrielle Katastrophe“. Industrieminister Marc Ferracci (Renaissance) warnte vor verheerenden Folgen.
Gleichzeitig plant Frankreich eine massive Atom-Offensive: bis 2030 sollen 14 neue Reaktoren entstehen. Der rechte Rassemblement National fordert sogar die Wiederinbetriebnahme des 2020 stillgelegten AKW Fessenheim – trotz Warnungen der Atomaufsicht wegen veralteter Sicherheitsstandards.
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Die Erneuerbaren-Branche zeigt sich alarmiert. Der Verband „France renouvelables“ warnt vor dem Verlust von 80.000 Arbeitsplätzen.
Frankreichs Energielandschaft bleibt konservativ: bei bescheidenen Ökostrom-Anteilen (9,3 % Wind, 4,2 % Solarenergie) setzt man weiter auf Atomkraft – während Deutschland nach dem Atomausstieg 2022 bereits 27 % seines Stroms aus Wind und 12,4 % aus Solarenergie bezieht – um den Preis der permanenten Blackout-Gefahr. Das wollen sich die Franzosen nicht antun. (mü)
Bild: Pixabay/gemeinfrei
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