Berlin. Die Fraktionschefin der Linken, Heidi Reichinnek, erlebt einen beispiellosen Höhenflug. Im aktuellen INSA-Politikerranking springt sie um drei Plätze nach vorn und steht nunmehr auf Platz sieben – als bestplazierte Frau in der deutschen Spitzenpolitik. Besonders bei jungen Wählern trifft die 37jährige mit ihrer schrillen Art offenbar den Nerv der Zeit: während bei der letzten Bundestagswahl 2021 nur acht Prozent der Erstwähler die Linke unter Sahra Wagenknechts Führung wählten, sind es unter Reichinnek beeindruckende 26 Prozent.
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Dieser Popularitätsschub spiegelt sich im politischen Erfolg wider. Anfang 2025 stand die Linke mit mageren drei Prozent in Umfragen kurz vor dem politischen Aus. Unter Reichinneks Führung gelang das überraschende Comeback mit acht Prozent.
Was Reichinnek von anderen Spitzenpolitikerinnen unterscheidet, ist ihr unverwechselbarer Stil, ihre Schnellsprech-Rhetorik, nicht zuletzt ihre Tattoos: Rosa Luxemburg, die ägyptische Königin Nofretete mit Gasmaske – eine Anspielung auf den Arabischen Frühling –, eine Rose, eine Taschenuhr und das Bild ihres früheren Katers. Bei den Wählern der „Generation Z“ kommt das offenbar an.
Die repräsentative INSA-Umfrage unter 2.010 Bürgern vom 17. bis 22. April zeigt: während etablierte Politikerinnen wie Marie-Agnes Strack-Zimmermann (Platz 10) oder Sahra Wagenknecht (Platz 11) zurückfallen, prescht Reichinnek nach vorn. Ihr gelang nicht nur die Verjüngung der Linken-Wählerschaft, sondern auch die inhaltliche und optische Erneuerung ihrer Partei. Ob der Erfolg von Dauer oder nur Ausdruck einer temporären Protesthaltung ist, muß die Zukunft zeigen. (rk)
Foto: flickr/Fabian Bromann, CC BY 2.0
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