Budapest. Anläßlich der Grundsteinlegung für einen neuen deutschsprachigen Kindergarten und eine Kinderkrippe in Rátka (Komitat Borsod-Abaúj-Zemplén) verkündete der ungarische Staatssekretär Miklós Soltész, daß die deutsche Minderheit im Lande 2025 Investitionen von 1,6 Mrd. Forint (ca. 4,1 Mio. Euro) in 75 Einrichtungen erhalten wird.
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Der Neubau in der mehrheitlich von Donauschwaben bewohnten Gemeinde wird mit 570 Millionen Forint (500 Mio. aus EU-Mitteln, 70 Mio. nationale Kofinanzierung) realisiert und soll schon bis Herbst fertiggestellt sein. Die Einrichtung wird Platz für 50 Kindergartenkinder in zwei Gruppen sowie zwölf Krippenplätze bieten und einen Sportraum umfassen.
Bürgermeister Árpád Braun begründete den Neubau mit den unzureichenden behördlichen Standards des alten Gebäudes, das nicht erweitert werden konnte. Soltész wiederum würdigte das Projekt als mutige Vision und verknüpfte es mit historischen Bezügen: er erinnerte an 175 Jahre deutsche Schultradition vor Ort und gedachte der vor 80 Jahren zur Zwangsarbeit („malenkij robot“) in die Sowjetunion deportierten 212 Dorfbewohner – 30 kehrten nie zurück.
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Die Veranstaltung wurde auch für politische Statements genutzt. Soltész kritisierte „Schurken in Brüssel“, die europäische Fördergelder für Ungarn behinderten, während Boglárka Bánné Gál, Vorsitzende der Komitatsversammlung, auf bisherige Erfolge verwies: 15 Milliarden Forint wurden bereits in 100 Kinderbetreuungseinrichtungen investiert, aktuell laufen 17 weitere Projekte im Wert von 5,3 Milliarden Forint. Der Fidesz-Abgeordnete Richárd Hörcsik lobte die Traditionspflege der deutschen Minderheit, die bereits im Kindergartenalter beginnt.
Das Projekt steht beispielhaft für die vorbildliche ungarische Minderheitenpolitik, von der nicht nur die Ungarndeutschen profitieren – im Lande leben unter anderem Slowaken, Rumänen und Serben als anerkannte Volksgruppen. (mü)
Bild von lmaresz auf Pixabay
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