London/Scunthorpe. Ein besonders symbolträchtiger Abschluß einer Ära: Großbritannien, einst Schrittmacher der Industrialisierung, ist das erste europäische Land, das nicht mehr in der Lage ist, seinen eigenen Stahl zu produzieren. Das letzte noch aktive Stahlwerk im Lande, British Steel, seit 2020 ohnehin nur noch mit chinesischer Hilfe am Leben gehalten, steht vor dem Aus. Die letzten beiden verbliebenen Hochöfen in Scunthorpe werden dieser Tage stillgelegt – die aktuellen Verhandlungen, in denen es darum geht, ob vielleicht noch bis Juni oder September weitergearbeitet wird, sind reine Rückzugsgefechte.
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Die britische Stahlindustrie, im 19. Jahrhundert das Fundament des britischen Aufstiegs zur Weltmacht, fristete schon seit Jahrzehnten nur noch ein Schattendasein.
In den 1950er Jahren arbeiteten immerhin noch über 300.000 Briten in der Stahlindustrie. Anfang der 1970er produzierte Großbritannien 25 Millionen Tonnen Stahl pro Jahr, seither ging es bergab. Billiger Stahl, erst aus Japan, dann aus China machte den britischen Hütten Konkurrenz. Als letztes Werk blieb Scunthorpe übrig.
Den Rest gaben den britischen Stahlwerkern ausgerechnet Donald Trumps Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Stahleinfuhren in die USA. Mit chinesischem und amerikanischem Stahl können auch die Briten angesichts drückender CO2-Abgaben nicht mehr konkurrieren. Aber selbst im eigenen Land gibt es kaum noch Bedarf für britischen Stahl. Die Deindustrialisierung ist auch in Großbritannien nicht mehr zu übersehen. (mü)
Pixabay/Gemeinfrei
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