Moskau. Nicht nur die westeuropäischen Länder, sondern auch Rußland wird von einem schleichenden Bevölkerungsschwund heimgesucht. Aber anders als im Westen hat der Kreml die Gefahr erkannt und versucht durch eine pro-natalistische, also geburtenfördernde Bevölkerungspolitik gegenzusteuern.
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Aber auch im gesellschaftlichen Umfeld sieht die russische Regierung Handlungsbedarf. Deshalb wird jetzt „geburtenfeindliche“ Propaganda in der Öffentlichkeit genauso per Gesetz untersagt wie die Propagierung von LGBT-Lebensentwürfen. Das Gesetz soll helfen, „traditionelle Familienwerte“ zu bewahren und die „Verbreitung von Propaganda der Kinderlosigkeit“ zu verbieten. Die „Weigerung, Kinder zu bekommen“, trage alle Züge einer „destruktiven Ideologie“, heißt es in der Erläuterung des Gesetzestextes.
Für ihre Verbreitung drohen künftig Strafen von umgerechnet bis zu 3500 Euro für Privatpersonen und bis zu 43.000 Euro für Organisationen wie Internetanbieter, NGO´s, Verlage, Fernsehsender oder Kino-Produktionsfirmen. Bei restriktiver Auslegung der Vorschriften könnten auch Diskussionen über Verhütung und Familienplanung schon problematisch werden.
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Dabei ist die Grundstimmung in der russischen Bevölkerung eigentlich familienfreundlich. Nur rund fünf Prozent der Russen geben in Umfragen an, kinderlos bleiben zu wollen. Und: russische Frauen bekommen ihr erstes Kind im Schnitt früher als westeuropäische Frauen. Dennoch sinkt die Zahl der Frauen im gebärfähigen Alter kontinuierlich. Der Demograf Anatoli Wischnewskij prognostizierte schon vor Jahren: „Unsere Bevölkerung wird schrumpfen, egal, was wir tun.“
Diese Entwicklung ist immer noch eine Folge des gewaltigen Blutzolls der russischen bzw. sowjetischen Gesellschaft im Zweiten Weltkrieg. Laut dem russischen Statistikamt Rosstat wurden infolgedessen mehr als sechs Millionen Kinder gar nicht erst geboren – ein Defizit, das bis heute nachwirkt. Die chaotischen, ökonomisch unsicheren Jahre nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion taten ihr Übriges.
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Experten halten es deshalb für fraglich, ob der Bevölkerungsschwund auf dem administrativen Weg aufgehalten werden kann. Der Demograf Alexej Rakscha schreibt in seinem Blog, daß selbst ein Abtreibungsverbot am Trend wenig ändern würde. Er warnt: „Wenn sich nichts ändert, könnte Rußlands Bevölkerung unter 100 Millionen fallen.“ (mü)
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