Washington. Eine Woche nach dem massiven iranischen Raketenangriff auf Israel sehen zumindest Experten klarer: während in den westlichen Mainstrem-Medien nach wie vor verbreitet wird, daß der überwiegende Teil der iranischen Raketen von der israelischen Luftabwehr abgefangen wurde, sind US-Fachleute inzwischen zu einer anderen Einschätzung gelangt. Jeffrey Lewis, Professor am Middlebury Institute of International Studies in Monterey, hat Satellitenbilder des israelischen Luftwaffenstützpunkts Nevatim nach dem Angriff ausgewertet – dort sind mindestens 30 Einschläge erkennbar. Zuvor hatte bereits die „Tehran Times“ Bilder des amerikanischen Satellitenunternehmens Maxar veröffentlicht, auf denen zerstörte Einrichtungen auf dem Gelände der Militärbasis zu erkennen sind.
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Auch der Physiker Prof. Theodore Postol vom Massachusetts Institute of Technology vertritt in einem Interview die Auffassung, die Aufnahmen legten den Schluß nahe, daß so gut wie keiner der anfliegenden Flugkörper von der israelischen Luftabwehr abgefangen wurde. Israel wisse, die Treffer-Wahrscheinlichkeit der Abfangraketen sei „nahezu null“. Da man „20, 30 oder 40 Abfangraketen“ abfeuern müsse, um möglicherweise eine ballistische Rakete zu treffen, verzichte man auf ihren Einsatz und spare die Abfangraketen auf, um sie mit größerer Trefferwahrscheinlichkeit gegen langsamere Drohnen und Marschflugkörper einzusetzen.
Die israelische Armee hat die Einschläge auf zwei Militärbasen bestätigt, beharrt aber darauf, daß sie keinen großen Schaden angerichtet hätten und die israelische Luftwaffe voll einsatzbereit sei. Der iranische Verteidigungsminister Aziz Nasirzadeh geht hingegen davon aus, daß 90 Prozent der abgefeuerten Raketen ihr Ziel, drei israelische Luftwaffenstützpunkte und das Hauptquartier des Geheimdienstes Mossad, erreicht hätten.
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Ein Bericht der US-amerikanischen Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) bestätigt unterdessen, daß die Ziele des iranischen Angriffs am Dienstag die israelischen Luftwaffenstützpunkte Nevatim, Hatzerim und Tel Nof waren. Geolokalisiertes Videomaterial beweise, daß die Militärbasen Nevatim und Tel Nof tatsächlich getroffen wurden, und zeigten auch Einschläge unweit nahe des Mossad-Hauptquartiers, der Zentrale des israelischen Inlandsgeheimdienstes Shin Bet sowie der IDF Glilot Intelligence Base, die die Aufklärungseinheit „Unit 8200“ beherbergt.
Die Expertenanalysen stehen in deutlichem Widerspruch zur offiziellen Sicht der Ereignisse, die dies- und jenseits des Atlantiks nach wie vor von den Mainstream-Medien verbreitet wird. So hatte die US-Nachrichtenagentur AP am 2. Oktober behauptet: „Israels vielschichtiges Luftverteidigungssystem scheint einen weiteren Test bestanden zu haben, nachdem es das jüngste iranische Raketensperrfeuer abgewehrt hat“. Und die „Washington Post“ vom 4. Oktober geht von rund 25 Raketentreffern aus – von mehr als 180 verschossenen Raketen, darunter auch „Fattah“-Hyperschallraketen. Das greift ersichtlich zu kurz. (mü)
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