Ausgerechnet zum 3. Oktober: Deutsche Botschafterin in Ungarn tritt ins Fettnäpfchen

8. Oktober 2024
Ausgerechnet zum 3. Oktober: Deutsche Botschafterin in Ungarn tritt ins Fettnäpfchen
International
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Foto: Symbolbild

Budapest. Ungarn und Deutschland verbindet nicht erst seit der Wiedervereinigung 1989 eine beispiellose Völkerfreundschaft. Bereits in den beiden Weltkriegen standen Ungarn und Deutsche Seite an Seite, und nach der Niederschlagung des Ungarnaufstandes 1956 durch die Sowjetunion fanden Tausende Ungarn in Deutschland Zuflucht. Unvergessen ist umgekehrt die Rolle Ungarns bei der Wiedervereinigung – als die ungarische Regierung im Herbst 1989 die Grenze nach Österreich für ausreisewillige DDR-Bürger öffnete, läutete dies das Ende der DDR ein.

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Die heutige „Ampel“-Regierung hat das offenbar verdrängt und sieht sich veranlaßt, Budapest gegenüber in die Rolle eines Oberlehrers zu schlüpfen. Die deutsche Botschafterin in Budapest, Julia Gross, hielt es für angeraten, zum Tag der deutschen Einheit in der ungarischen Hauptstadt vor Nichtregierungsorganisationen eine Rede zu halten, in der sie die Regierung Orbán kritisierte. Diese, sagte Gross laut ungarischen Medien, habe einen Weg eingeschlagen, der die beiden Länder auseinanderbringe.

Die Reaktion der ungarischen Regierung ließ nicht lange auf sich warten. Außenminister Péter Szijjártó bestellte die Botschafterin ein und kritisierte auf Facebook, die Diplomatin habe sich in ihrer öffentlichen Ansprache „auf schwerwiegende, die Souveränität unseres Landes verletzende Weise in die inneren Angelegenheiten Ungarns eingemischt“. Und weiter: „Die Rede der Botschafterin war in ihrer Gänze inakzeptabel.“ Ungarn verlange von den im Lande tätigen Botschaftern und Botschafterinnen „Respekt“.

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Zwischen Budapest und der „Ampel“-Regierung kriselt es schon länger. Auch das ungarische Kinderschutzgesetz, das öffentliche LGBT-Propaganda verbietet, war von Berlin heftig kritisiert worden. (rk)

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2 Kommentare

  1. Bernd Sydow., sagt:

    (2) Durch den amtierenden Ministerpräsidenten Viktor Orban lebt der freiheitliche Geist Ungarns und seines tapferen Volkes, das der Westen (USA) im Jahre 1956 so schmählich im Stich gelassen hat, weiter. Noch heute klingen mir die verzweifelten Hilferufe der Radiosprecherin des ungarischen Rundfunks im Ohr „Helft!, Helft!“, als russische Panzer bereits dabei waren, den Freiheitskampf der Ungarn niederzuwalzen.

    Orbans Politik der gelebten Souveränität Ungarns paßt der EU-Kommission, die die „Vereinigten Staaten von Europa“ (USE) anstrebt, allerdings überhaupt nicht. (Wer von den Brüsseler Eurokraten erinnert sich noch an Charles de Gaulle, der für ein „Europa der Vaterländer“ eintrat.

    Im Gegensatz zur EU-linientreuen deutschen „Ampel“-Regierung verbittet sich die Regierung Orban zu Recht die ständige Einmischung der EU in die inneren Angelegenheiten Ungarns. Offensichtlich zum Zwecke der Disziplinierung bekommt Viktor Orban, der bis Dezember 2024 Vorsitzender des Europarates ist, von der EU-Kommission nun wiederholt Schikanen aufgebrummt – was für eine unerhörte Anmaßung!

  2. Bernd Sydow., sagt:

    (1) Im Jahr 1989 nahm in den Ländern jenseits des Eisernen Vorhanges der Wunsch nach Freiheit deutlich zu. In der Sowjetunion war mit Gorbatschow ein Präsident an die Macht gekommen, der
    die bisherige politische Gängelung des russischen Volkes ablehnte und für Glasnost und Perestroika eintrat. Gorbatschow wurde bei seinem Besuch in der DDR von zahlreichen DDR-Bürgern umringt, die von seinen Reformen in Sowjetrußland wußten. „Gorbi, hilf uns!“ riefen sie, aber Gorbatschow konnte ihnen auch nicht helfen, weil die DDR-Führung jedwede Reformen kategorisch ablehnte. Die Folge dieser regierungsamtlichen Sturheit war, daß unzählige DDR-Bürger – offiziell als Urlaubsreisende – sich nach Ungarn (Plattensee) aufmachten.

    In Ungarn war 1989 Gyula Horn Außenminister, dem der Eiserne Vorhang schon lange ein Dorn im Auge war. Bei einem Volksfest unweit der Grenze zu Österreich ließ er den Grenzzaun öffnen, und hunderte DDR-Bürger nutzten die Gelegenheit, um in den Westen zu gelangen. (Buchtip: Gyula Horn: „Freiheit, die ich meine – Erinnerungen des ungarischen Außenministers, der den Eisernen Vorhang öffnete“).
    Damit war das Ende der sozialistischen DDR besiegelt, das Feuer der Freiheit war nicht mehr zu löschen! Horn ließ den Grenzzaun zu Österreich komplett abreißen. Am 9.November 1989 fiel nach wütenden Protesten unserer mitteldeutschen Landsleute gegen die Führung der DDR die Berliner Mauer, und die innerdeutsche Grenze wurde geöffnet. (Bei nicht wenigen Trabants und Wartburgs wurden in den folgenden Tagen die „DDR“-Kennzeichen gegen „D“-Kennzeichen gewechselt). Im März 1990 fanden in der nunmehr freiheitlichen DDR demokratische Wahlen statt, was am 3.Oktober 1990 zur Wiedervereinigung Deutschlands – allerdings ohne die früheren Ostprovinzen – führte. Fortsetzung (2)

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