Rechte Distanzeritis – jetzt auch in Brüssel: Marine Le Pen distanziert sich von der AfD

30. Januar 2024
Rechte Distanzeritis – jetzt auch in Brüssel: Marine Le Pen distanziert sich von der AfD
International
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Foto: Symbolbild

Paris. Die Vorsitzende des Rassemblement National (RN; vormals: Front National) Marine Le Pen hat sich vor dem Hintergrund des angeblichen „Geheimtreffens“ in Potsdam, bei dem unter anderem über die „Remigration“ – die Rückführung von Ausländern in ihre Herkunftsländer – gesprochen wurde, vehement von der deutschen AfD distanziert. RN und AfD sind derzeit beide Mitglieder der Fraktion Identität und Demokratie (ID) im Europäischen Parlament.

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Im Rahmen einer Pressekonferenz in Paris erklärte Le Pen am Donnerstag mit Blick auf die auch von AfD-Vertretern besprochenen Pläne zu einer „Remigration“: „Ich bin ganz und gar nicht einverstanden mit den Vorschlägen, die bei diesem Treffen diskutiert worden sein sollen.“ Es müsse geprüft werden, „ob sich daraus Folgen ergeben“ für die gemeinsame Fraktion im EU-Parlament. „Wir werden über diese sehr großen Meinungsverschiedenheiten reden müssen“, sagte die Parteichefin, die Tochter des langjährigen FN-Chefs Jean-Marie Le Pen ist.

Dann wurde sie konkreter: „Wir haben niemals eine Politik der ‚Remigration‘ verteidigt, die beinhalten würde, Menschen die französische Staatsangehörigkeit zu entziehen, die sie erhalten haben, auch wenn wir die Bedingungen für deren Erhalt kritisieren.“

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Bei der AfD will man zur Zeit noch ein „Mißverständnis“ auf Seiten Le Pens annehmen. „Das Verhältnis zu unseren französischen Kollegen ist unverändert gut und herzlich“, sagte der Spitzenkandidat der AfD für die Europawahl, Maximilian Krah. Man habe „zum derzeitigen Zeitpunkt“ keine Anhaltspunkte für einen „Versuch des Ausschlusses vonseiten der Franzosen und halten das auch aus mehreren Gründen für unrealistisch“.

Marine Le Pen beharrt dennoch auf einer „starken Opposition“ zwischen dem RN und der AfD. Politische Beobachter sehen darin ein taktisches Manöver. So urteilt das französische Magazin „L’Express“: „Während der RN immer noch versucht, sich zu stabilisieren und zu entdämonisieren, entschied sich die Anführerin der französischen Rechtsextremen dafür, den Ton gegenüber ihrem deutschen Verbündeten zu verschärfen.“

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Die Distanzierung sei allerdings umso überraschender, als RN und AfD im Europäischen Parlament derselben Fraktion angehören, in der sie 18 bzw. 10 Sitze von 63 Mitgliedern haben. Der deutsche Verbündete sei umso unverzichtbarer, als er 23 % der Stimmen für die Europawahlen auf sich vereint und ebenso viele potentielle Parlamentarier habe, um eine große „nationalistische“ Fraktion im Straßburger Plenarsaal zu bilden, wie man sie sich auch beim RN wünsche. (mü)

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2 Kommentare

  1. Der tut nix sagt:

    Frau Le Pen möchte unbedingt in die Regierungsverantwortung.
    Da muss es etwas leiser und distanzierter zugehen.
    Die Wellen die Sie und Ihr Vater mal schlugen sind nur noch ein plätschern!
    Genau so ist es in Italien bei Frau Meloni. Mit Kanonendonner angetreten, und mit Lalelu enden.
    Genug damit.

  2. Arno Franke sagt:

    Was will die Vorsitzende des Rassemblement National Marine Le Pen eigentlich? Das scheint ihr nicht viel auszumachen daß die autochthonen Franzosen in den französischen sportlichen Nationalmannschaften kaum noch vertreten sind. Und daß die afrikanischen Migrationshintergründler mit oder ohne französischen Pass in Zukunft die Mehrheit stellen ist ihr scheinbar auch egal. Ich glaube dass Le Pen endlich regieren will und aus diesem Grund ihre Ideale beiseite schiebt. Das lässt sie nicht gerade glaubwürdig erscheinen. Kein Mensch brauch eine Partei die Remigration ablehnt, und nur ein bisschen weniger Einwanderung fordert. Dann kann auch genau so gut Macron weiter regieren.

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