Kein Geld, keine Munition: Der Westen geht auf Distanz zur Ukraine

14. Dezember 2023
Kein Geld, keine Munition: Der Westen geht auf Distanz zur Ukraine
International
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Foto: Symbolbild

Washington/Brüssel. Die Signale, die auf ein Ende der westlichen Unterstützung für die Ukraine hindeuten, werden lauter. Erst dieser Tage teilte die Direktorin des nationalen US-Haushaltsamtes, Shalanda Young, der Führung der beiden Kongreßkammern offiziell mit, daß die bewilligten Mittel für die Ukraine bis Jahresende komplett aufgebraucht sein würden. Es werde dann keinerlei Mittel mehr geben, um weitere Waffen und Ausrüstung zu beschaffen oder Ausrüstung aus eigenen Militärbeständen zu liefern.

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Zwar haben die USA dieser Tage ein weiteres Waffenpaket im Wert von bis zu 175 Millionen US-Dollar auf den Weg gebracht. Doch auch US-Außenminister Blinken weiß offenbar mehr und zeigte sich besorgt darüber, daß die neue Lieferung eine der letzten sein könnte. In einer Erklärung deutet er an: „Das Paket, das aus den begrenzten Mitteln stammt, die uns zur Unterstützung der Ukraine verbleiben, sieht Waffen und Ausrüstung im Wert von bis zu 175 Millionen US-Dollar vor.“

Dabei ist Blinken nicht der einzige, der sich Sorgen macht. Auch der Koordinator für strategische Kommunikation im Weißen Haus, John Kirby, malt eher düstere Perspektiven an die Wand: man schätze die Wahrscheinlichkeit einer Niederlage der Ukraine ohne zusätzliche Hilfe als hoch ein, sagte Kirby jetzt: „Es besteht ein hohes Risiko, daß die Ukraine verlieren könnte.“

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Und weiter: „Wenn wir keine zusätzlichen Mittel aufbringen können, werden wir tun, was wir können, aber unsere Möglichkeiten werden im Vergleich zu der Unterstützung, die wir in den letzten Jahren geleistet haben, begrenzt sein.“

Hiobsbotschaften für Kiew kommen aber nicht nur aus Washington, sondern auch von den europäischen Partnern. Diese müssen gerade eingestehen, daß sie die geplante Versorgung der Ukraine mit Artilleriemunition nicht wie versprochen umsetzen können. Im Rahmen der im März gestarteten EU-Initiative konnten die EU-Länder lediglich 60.000 Artilleriegranaten bestellen, meldete die Nachrichtenagentur Reuters dieser Tage.

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Nach Angaben von Reuters wurden etwa 300.000 Stück Munition aus vorhandenen Beständen nach Kiew geliefert, während weitere 120.000 Schuß über andere Wege beschafft wurden. Der vergleichsweise dürftige Umfang der Bestellungen mache deutlich, daß die EU größere Schwierigkeiten habe, ihre Rüstungsziele zu erreichen, schreibt Reuters. Im Rahmen der Initiative müßten die EU-Länder bis zum nächsten Frühjahr eigentlich eine Million Schuß Artilleriemunition an die Ukraine liefern. Das ist inzwischen ebenso unrealistisch wie ein ukrainischer Sieg. (mü)

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2 Kommentare

  1. Bernd Sydow sagt:

    Zu glauben, mit (noch) umfangreicherer Waffenhilfe des Westens ließe sich die Niederlage der Ukraine vermeiden, ist ein Irrtum! Ebenso wichtig sind die Leistungsbreite und das Durchhaltevermögen der ukrainischen Soldaten. Und hier gibt es Defizite. Die Zahl der Deserteure, die vom Krieg schlichtweg die Nase voll haben, steigt spürbar – allein in Deutschland gibt es zig-tausende von ihnen -, und bei den ukrainichen Frontsoldaten in den Schützengräben setzt sich immer mehr die deprimierende Erkenntnis durch, daß ihre „Gegenoffensive“ im Grunde gescheitert ist. Und jetzt kommt zu allem Übel der ukrainische Winter mit aller Macht.

    Putin erklärte jüngst bei einem Fernseh-Auftritt vor seinen Anhängern, der Krieg würde so lange weitergehen, bis Rußland seine gesteckten Ziele in der Ukraine, nämlich die Beseitigung des Faschismus und des Oligarchentums (sinngemäß), erreicht hat. „An unseren Zielen hat sich nichts geändert“, so Putin.
    Schelenskyj erklärte, daß er erst dann zu Friedensgesprächen bereit sei, wenn die russischen Truppen sich aus allen Gebieten, die früher zur Ukraine gehörten, zurückgezogen haben.

    Angesichts dieser Gegebenheiten dürfte der Ukraine-Krieg noch viele Monate dauern. Wer also könnte die Dampflok (Ukraine-Krieg) zum Stehen bringen? Nun, im Grunde nur die menschliche Vernunft!

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