London. Jähes Ende einer Hoffnungsträgerin: zusammen mit dem konservativen britischen Premierminister Sunak machte sich Innenministerin Suella Braverman seit September 2022 unablässig für eine strengere Asyl- und Zuwanderungspolitik stark. Sie scheute dabei auch nicht die Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner und war um deutliche Worte selten verlegen. Einige wollten in ihr schon die nächste Premierministerin sehen.
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Doch daraus wird erst einmal nichts. Will man britischen Medien Glauben schenken, wurde Braverman jetzt überraschend entlassen, nachdem sie im Umfeld der jüngsten Pro-Palästina-Demonstrationen in London die Teilnehmer dort pauschal als „Islamisten“ bezeichnet haben soll.
Der Vorwurf: die streitbare Innenministerin soll in einem Gastbeitrag in der „Times“ die Stimmung zusätzlich angeheizt haben. Sie warf darin der Londoner Polizei – für die sie selbst verantwortlich ist – unter anderem vor, auf dem linken Auge blind zu sein und Rechtsverstöße bei „Haßmärschen“ gegen die israelische Bombardierung des Gazastreifens zu tolerieren. Die Teilnehmer an den regelmäßigen Demonstrationen, bei denen bis zu 300.000 Menschen auf die Straße gingen, bezeichnete sie als „Islamisten“ und „Mob“.
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Die näheren Hintergründe der Entlassung sind augenscheinlich noch unklar, ebenso, welche Rolle Premierminister Sunak dabei spielte. Beobachter wollen nicht ausschließen, daß es sich um eine geschickt eingefädelte Intrige handelt, um die kämpferische Hoffnungsträgerin der britischen Konservativen kaltzustellen. (mü)
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