Peking/Washington. China verstärkt seine Anstrengungen, sich vom US-Dollar unabhängig zu machen und seine Wirtschaft durch Gold zu decken. Laut dem aktuellen Bericht des World Gold Council, einer Lobby-Organisation der Goldbergbauindustrie, hat die chinesische Zentralbank in den ersten neun Monaten des Jahres weltweit die meisten Goldkäufe in Rekordhöhe getätigt.
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Die Zentralbanken in der ganzen Welt haben in den ersten neun Monaten des Jahres insgesamt 800 Tonnen gekauft, 14 Prozent mehr als im Vorjahr. China hat sich dabei als größter Goldkäufer hervorgetan.
Die Chinesische Volksbank hat nach eigenen Angaben von Januar bis September 181 Tonnen Gold beschafft, was 22,6 Prozent der weltweiten Einkäufe ausmacht. Die Einkäufe sollen vor allem innerhalb des Landes stattgefunden haben – China ist der größte Goldproduzent der Welt. Ein guter Teil des Goldes dürfte auch aus Rußland stammen: nach der Verhängung der westlichen Sanktionen wurden die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), China und die Türkei zu den wichtigsten Käufern russischen Goldes.
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Steigende Verbraucherpreise und schwächelnde Währungen in vielen Ländern haben einen Ansturm auf Gold als Wertaufbewahrungsmittel ausgelöst.
Der Ansturm der Zentralbanken auf Gold ist nicht nur in China dem Wunsch geschuldet, die Abhängigkeit vom US-Dollar als Reservewährung zu reduzieren. Darüber hinaus arbeitet China mit Nachdruck daran, seine Abhängigkeit vom US-Dollar zu verringern, indem es im Handel mit Rußland fast komplett auf den Greenback verzichtet. Im ersten Halbjahr 2023 wurden den russischen Zollbehörden zufolge drei Viertel des Handelsumsatzes mit China in Yuan abgewickelt; bei Abrechnungen mit Drittländern machte die chinesische Währung in Rußland 25 Prozent des Umsatzes aus. (st)
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