Alt-Kanzler Schröder ruft in Erinnerung: „Die Ukrainer durften keinen Frieden schließen“

26. Oktober 2023
Alt-Kanzler Schröder ruft in Erinnerung: „Die Ukrainer durften keinen Frieden schließen“
International
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Foto: Symbolbild

Berlin. Der frühere SPD-Kanzler Gerhard Schröder, der seit Beginn des Krieges in der Ukraine wegen seiner Verbindungen zum Kreml heftig in der Kritik steht, läßt sich nicht verbiegen. Er hat jetzt in einem Interview auf die Vorgeschichte und Hintergründe des Krieges hingewiesen – die anders seien, als sie von westlichen Medien normalerweise dargestellt werden.

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Schwere Vorwürfe erhebt Schröder vor allem gegen die US-Regierung. Diese habe einen schnellen Friedensschluß kurz nach Beginn es russischen Einmarsches in der Ukraine verhindert. Bei Verhandlungen im März 2022 in Istanbul hätten die Ukrainer keinen Frieden vereinbart, „weil sie nicht durften“, sagte Schröder, und weiter: „Die mußten bei allem, was sie beredet haben, erst bei den Amerikanern nachfragen.“

Tatsächlich hatten sich Vertreter Rußlands und der Ukraine nach Kriegsausbruch mehrfach zu Verhandlungen getroffen, unter anderem in der Türkei. Nach russischen Angaben kam es dabei auch zu einer Einigung, die allerdings nicht umgesetzt wurde. Moskau warf Kiew damals – zurecht – vor, die getroffenen Vereinbarungen für eine Beendigung des Konflikts auf Geheiß Washingtons zum Scheitern gebracht zu haben.

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Schröders Erinnerungen sind durchaus korrekt. Der Schweizer Publizist und Geheimdienstberater Jacques Baud rief in einem Interview des unabhängigen US-Medienportals grayzone.com schon im Oktober 2022 in Erinnerung, daß es den USA und Großbritannien seit Ausbruch des Krieges mehrmals gelungen sei, einen Friedensschluß zwischen der Ukraine und Rußland zu vereiteln. Laut Baud habe es bis zu diesem Zeitpunkt insgesamt drei Versuche gegeben, einen Frieden zwischen Rußland und der Ukraine herbeizuführen – alle wurden vom Westen im Keim erstickt.

Der erste Versuch sei schon einen Tag nach Kriegsausbruch erfolgt, am 25. Februar. Laut Baud wurde der ukrainische Präsident Selenskyj aber von der EU zurückgepfiffen, schließlich war schon ein „Hilfspaket“ über 450 Millionen Euro für Waffen geschnürt worden. Bei einem zweiten Anlauf im März verhielt es sich ähnlich, so Baud. Auch in diesem Fall seien Waffenlieferungen des Westens – diesmal in Höhe von 500 Millionen – unterwegs gewesen. Der damalige britische Premier Boris Johnson sei sogar eigens nach Kiew geflogen, um auf den ukrainischen Präsidenten Selenskyj einzuwirken und einen Friedensdeal zu verhindern.

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Bei einem dritten Anlauf habe der türkische Präsident Erdogan ein Friedensabkommen vermitteln wollen. Auch dies habe Johnson unterbunden. Nachdem er „unerwartet“ nach Kiew geflogen sei, habe er bei einer Pressekonferenz in Kiew ausdrücklich klargestellt: „Keine Verhandlungen mit den Russen. Wir müssen kämpfen. Es gibt keinen Raum für Verhandlungen mit den Russen“. (mü)

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2 Kommentare

  1. Bernd Sydow sagt:

    „Was in einem Krieg als Erstes auf der Strecke bleibt, ist die Wahrheit“. Diese Wahrheit öffentlich ausgesprochen zu haben, ist das große Verdienst von Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder!

    Wir erinnern uns. Als am 22. Februar 2022 russische Truppen in die Ukraine einmarschierten, begann sie, die allumfassende Täuschung und Desinformation der Deutschen seitens der hiesigen US-hörigen Massenmedien. Sogleich galt Putin als „schlimmer Aggressor“, mit dem man (als Journalist des Westens) nicht sprechen dürfe. Kreml-nahe Journalisten wurden und werden im Deutschen Fernsehen und im Deutschen Hörfunk konsequent ausgegrenzt („Man höre auch die andere Seite“ hieß es bei Gerichtsprozessen im Römischen Reich). Über die wahren Hintergründe für den russischen Einmarsch erfuhren die Deutschen somit nichts.

    Auch daß es Bemühungen gab, den Ukraine-Konflikt friedlich beizulegen – selbige wurden allerdings von der US-Regierung und der britischen Regierung sabotiert -, erfuhr die deutsche Öffentlichkeit erst durch Gerhard Schröder.
    Der frühere bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauß sagte einmal im Hinblick auf den Beginn von Kriegen „Wenn erst mal geschossen wird, ist es sehr schwer, mit dem Schießen wieder aufzuhören“ (noch herrschte der Kalte Krieg). Vor allem wenn der Westen weiterhin Waffen und Munition im Werte von etlichen Millionen Euro/Dollar in die Ukraine liefert und somit „Öl ins Feuer (des Krieges) schüttet“.

  2. Winnetou Apatschi sagt:

    Eigentlich finde ich Filmtipps langweilig. Aber in Sachen Ukraine möchte ich auf folgenden Film aufmerksam machen: Sommer 1943 – Das Ende der Unschuld.

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