Henry Kissinger zum Ukraine-Krieg: „Es ist nicht allein Rußlands Schuld“

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Hamburg. Der frühere US-Außenminister Henry Kissinger sieht die Schuld am Krieg in der Ukraine nicht bei Rußland allein. Er erinnerte jetzt in einem Interview der „Zeit“ daran, daß er schon 2014 Zweifel am Vorhaben geäußert habe, „die Ukraine einzuladen, der NATO beizutreten“. Denn: „Damit begann eine Reihe von Ereignissen, die in dem Krieg kulminiert sind.“

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Kissinger kritisierte andererseits den „höchst rücksichtslosen“ Angriffskrieg Rußlands. Der russische Angriff müsse zurückgeschlagen werden, „und ich befürworte den Widerstand der Ukrainer und des Westens“. Rußland dürfe nicht gewinnen. Er sei aber weiterhin der Auffassung, „daß es nicht weise war, die Aufnahme aller Länder des ehemaligen Ostblocks in die NATO mit der Einladung an die Ukraine zu verbinden, ebenfalls der NATO beizutreten“.

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Damals sei er der Meinung gewesen, „daß die Ukraine am besten neutral geblieben wäre, mit einem Status ähnlich wie seinerzeit Finnland“. Inzwischen spricht sich Kissinger jedoch dafür aus, die Ukraine nach Kriegsende ins westliche Militärbündnis aufzunehmen. Denn: „Jetzt, da es keine neutralen Zonen mehr zwischen der NATO und Rußland gibt, ist es besser für den Westen, die Ukraine in die NATO aufzunehmen.“

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Kissinger war US-Außenminister von 1973 bis 1977. Er feierte am Samstag seinen 100. Geburtstag. (mü)

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