London. Der renommierte britisch-amerikanische Schriftsteller Salman Rushdie („Satanische Verse“) hat in einer vorab aufgezeichneten Dankesrede bei der Verleihung der British Book Awards vor einer Bedrohung der Meinungsfreiheit in westlichen Ländern gewarnt.
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Der 75jährige Autor kritisierte diesmal nicht etwa muslimische Intoleranz, sondern die zunehmende Gesinnungszensur in westlichen Ländern. Konkret geißelte Rushdie den Druck, Bücher mit bestimmten Inhalten aus Bibliotheken und Schulen in den USA zu verbannen. Er bezeichnete diese Entwicklung als „ziemlich bemerkenswert alarmierend“ und betonte die Notwendigkeit, dieser Einschränkung der Meinungsfreiheit mit Nachdruck entgegenzutreten.
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Außerdem äußerte Rushdie seine Besorgnis über die Bestrebungen, historische Werke von als „anstößig“ empfundenen Begriffen zu bereinigen. Er nannte als Beispiele den Versuch, Bücher des Kinderbuchautors Roald Dahl und des James-Bond-Autors Ian Fleming politisch korrekt zu machen. Rushdie bezeichnete diese Vorstellung als „beinahe skurril“ und forderte stattdessen, daß Bücher in ihrer ursprünglichen Fassung und vor dem Hintergrund ihrer Entstehungszeit betrachtet werden müßten.
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Rushdie ist seit dem Attentat eines muslimischen Fanatikers vor einem Jahr auf einem Auge blind. Die British Book Awards werden seit 1990 verliehen und seit 2017 vom Branchenmagazin „The Bookseller“ organisiert. Rushdie erhielt den Sonderpreis „Freedom to Publish“, der erst zum zweiten Mal vergeben wurde. (mü)
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