Bundeswehr: „Puma“-Kosten explodieren um 100 Prozent

16. Mai 2023
Bundeswehr: „Puma“-Kosten explodieren um 100 Prozent
National
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Foto: Symbolbild

Berlin. Die Beschaffungspolitik der Bundeswehr bleibt auch unter dem neuen Verteidigungsminister Pistorius (SPD) problematisch – vor allem aber kostspielig. Jetzt geht es wieder einmal um den Problempanzer „Puma“.

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Der neue Schützenpanzer soll den in die Jahre gekommenen „Marder“ ablösen, gilt aber als technisch anfällig. Er hatte nach jahrelangen Nachbesserungen erst im März 2021 die Frontreife zertifiziert bekommen – aber im Dezember letzten Jahres waren bei einem Routineschießen innerhalb von eineinhalb Stunden 18 Fahrzeuge einer Einheit aus technischen Gründen ausgefallen.

Die Bundeswehr sagte daraufhin künftig ein besseres Training an dem sensiblen Waffensystem zu. Nun sollen 50 weitere Exemplare angeschafft werden. Der Bundesrechnungshof warnte vor technischen und finanziellen Risiken, doch der Haushaltsausschuß des Bundestags stimmte dem Kauf zu. Damit drohen nun neuerlich die Kosten zu explodieren. Der Rahmenvertrag sieht die Option für eine Anschaffung von bis zu 179 weiteren Fahrzeugen vor und kommt so auf ein Gesamtvolumen von knapp 4,8 Milliarden Euro.

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Der Bundesrechnungshof empfahl, vor dem Kauf zusätzlicher Exemplare erst die technische Umrüstung auf die modernisierte Variante S1 abzuwarten. Statt im März, wie ursprünglich vorgesehen, würden die entsprechend umgerüsteten Fahrzeuge erst im Oktober geliefert, schreiben die Rechnungsprüfer. Sie betonen: „Die technische Reife ist deshalb noch nicht sicher.“

Zusätzlich kritisiert der Bundesrechnungshof, daß dem Kaufvertrag eine veraltete Preiskalkulation vom Dezember 2021 zugrunde liege. Innerhalb der letzten zwölf Monate liege die Preissteigerung daher nicht bei fünf Prozent, wie vom Verteidigungsministerium vorgerechnet, sondern bei 12,8 Prozent.

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Schon bis jetzt haben Entwicklung und Beschaffung des „Puma“ 7,8 Milliarden Euro gekostet. Mit den 50 neuen Pumas erhöht sich die Gesamtsumme auf 9,3 Milliarden Euro – eine Kostenexplosion um satte 100 Prozent. (rk)

Bildquelle: Wikimedia/© Boevaya mashina/CC BY-SA 4.0

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3 Kommentare

  1. Berlin 59 sagt:

    Man sollte einen Puma mal mit „Handelsüblichen“ Panzerbekämpfungsmitteln beschießen um abschätzen zu können, wie lange der Puma in einen echten Gefecht überlebt. Man sollte testen ob ein gut getarnter T34 aus dem Hinterhalt mit seiner 85mm Kanone auf 500 Meter Entfernung einen Puma vernichten könnte. Das würde wahrscheinlich vielen Soldaten das Leben retten und Milliarden Euro einsparen.

  2. hans sagt:

    ja ja das übliche Problem mit deutschen Panzern.

    zwar durchaus sehr gut, aber leider immer extrem komplex zu bedienen und nur in geringer Stückzahl produzierbar.
    Das ging schon vor rund 90 Jahren schlecht aus, die Tiger und Panther waren die besten ihrer Zeit aber viel zu wenige. Die Gegner bauten schon damals 20 bis 30 mal mehr weit einfachere Panzer.

  3. Potzblitz sagt:

    Der militärisch-industrielle Komplex hat Blut geleckt.

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