Schon über 100 Dokumente veröffentlicht: Pentagon machen geleakte Geheiminformationen zu schaffen

13. April 2023
Schon über 100 Dokumente veröffentlicht: Pentagon machen geleakte Geheiminformationen zu schaffen
International
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Foto: Symbolbild

Washington. Amerikanische Stellen bemühen sich noch eifrig, den Vorfall herunterzuspielen. Ersichtlich ist aber, daß das Pentagon mit einem der folgenschwersten Datenlecks in den letzten Jahren konfrontiert ist. Schon seit Wochen kursieren in den sozialen Netzwerken offensichtlich geheime Dokumente von US-Stellen zum Krieg in der Ukraine, aber auch über andere Krisenherde. In den USA berichten seit Tagen Medien über das sensible Material – und es werden immer mehr Dokumente, die in der Öffentlichkeit auftauchen.

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Unklar ist weiterhin, wer die schon vor Wochen auf einigen prorussischen Kanälen verbreiteten Dokumente ans Tageslicht gebracht hat. Sie enthüllen Details von der ukrainischen Luftabwehr bis zum israelischen Geheimdienst Mossad.

Nach Lage der Dinge handelt es sich um einen besonders schweren Fall von Geheimnisverrat. „Der Fokus liegt nun darauf, daß es sich um ein Leck in den USA handelt, da viele der Dokumente nur in US-Hand waren“, räumte Michael Mulroy, ein ehemaliger hochrangiger Pentagon-Beamter, dieser Tage in einem Interview der Nachrichtenagentur Reuters ein.

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Einige der Dokumente sollen detaillierte Einschätzungen des ukrainischen Kriegsgebietes und taktische Informationen über den Krieg enthalten, schrieb die „Washington Post“ am Freitag. Viele der Papiere seien im Winter für General Mark A. Milley, den Vorsitzenden der Vereinigten Stabschefs, und andere hochrangige US-Militärs erstellt worden. Auch dies ist in Indiz, daß die Dokumente von einer amerikanischen Stelle stammen – auch wenn das Investigativ-Netzwerk Bellingcat nachgewiesen haben will, daß die Dokumente teils im nachhinein manipuliert wurden.

Die veröffentlichten Geheimdokumente beinhalten unter anderem Informationen zu Waffenlieferungen an die Ukraine und Angaben zum Munitionsverbrauch. Auch Landkarten befänden sich darunter, auf denen der Frontverlauf eingezeichnet ist, und Standorte russischer sowie ukrainischer Verbände und deren Mannschaftsstärken. Einige der als „geheim“ gekennzeichneten Schriftstücke stammten vom Februar und März, wie das Nachrichtenportal „Politico“ berichtete.

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Informationen gab es demnach auch zu Plänen der NATO und der USA, wie das ukrainische Militär auf eine bevorstehende Frühlingsoffensive vorbereitet und bewaffnet werden soll. Auch Details zu Anzahl und Art noch geplanter Waffenlieferungen sowie die voraussichtlichen Lieferdaten seien vermerkt.

Eines der Dokumente – datiert vom 23. Februar und ebenfalls als „geheim“ eingestuft – beinhaltet detaillierte Informationen über die ukrainische Luftabwehr. Demnach könnten die Raketen für das ukrainische S-300-System bis zum 2. Mai aufgebraucht sein.

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Andere Dokumente geben Auskunft über Spionageflüge der USA, Großbritanniens und Frankreichs entlang der Krim. Brisant ist aber auch, daß die durchgesickerten Berichte einmal mehr zeigen: die USA spionieren auch ihre Verbündeten aus. So werden Geheimdienstinformationen über britische und kanadische Aktivitäten offengelegt. Aus einem anderen als „streng geheim“ klassifizierten Dokument geht hervor, daß der israelische Geheimdienst Mossad die jüngsten Proteste in Israel angestiftet haben soll. Die USA hätten dies durch Signalaufklärung erfahren, heißt es weiter. Sollte sich dies bestätigen, wäre dies eine handfeste Bestätigung – aber nichts Neues ­–, daß die USA ihren wichtigsten Verbündeten im Nahen Osten ausspionieren.

Der US-Sender CNN berichtete mittlerweile, Regierungsmitarbeiter hätten die Echtheit der Unterlagen bestätigt. Die US-Behörden nehmen die Angelegenheit also offenbar sehr ernst. Sowohl das Pentagon als auch das Justizministerium untersuchten die Vorfälle, berichten Medien übereinstimmend. US-Präsident Joe Biden sei „besorgt“ über die Menge der Dokumente, die an die Öffentlichkeit gelangt sei, bestätigte ein hochrangiger Regierungsmitarbeiter „Politico“ gegenüber.

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Unklar ist, wer die Dokumente veröffentlicht hat. Hunderte, vielleicht Tausende Mitarbeiter und Außenstehende mit der entsprechenden Sicherheitsstufe hätten Zugang gehabt, sagte ein Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums der „Washington Post“. Solche Verstöße gehörten zu den schwersten Verbrechen, die es in Bezug auf die nationale Sicherheit der USA gebe, sagte eine ehemalige Anwältin der US-Luftwaffe der Zeitung.

Die Dokumente könnten der Ukraine und den USA gleich in mehrfacher Hinsicht schaden. Zwar seien sie schon einige Wochen alt, dennoch könnten sie Moskau wertvolle Informationen liefern, sagte Dmitri Alperovitch, Vorstand der Denkfabrik Silverado Policy Accelerator, der „Washington Post“. Auch wenn sie keine konkreten Schlachtpläne enthielten, zeigten sie doch Art und Menge der westlichen Waffen, die auf den Schlachtfeldern der Ukraine angekommen seien, wie viele Soldaten sie bedienen könnten und wie sich die Ukraine gegen russische Angriffe verteidigen wolle.

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Rußland sieht durch die Berichte einmal mehr die Verwicklung Washingtons im Konflikt in der Ukraine bestätigt. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte CNN gegenüber, daß die Beteiligung der USA und der NATO an dem Konflikt weiter zunehme. „Wir behalten den Prozeß im Blick.“ Rußland erwarte aber keinen Einfluß auf die eigene Kriegführung. (mü)

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