Britische „Extremisten“-Jäger drehen frei: Ist Shakespeare jetzt „rechtsextremistisch“?

7. März 2023
Britische „Extremisten“-Jäger drehen frei: Ist Shakespeare jetzt „rechtsextremistisch“?
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

London. Warum soll es den Briten mit ihrem Nationaldichter William Shakespeare besser ergehen als den Deutschen mit Richard Wagner? Bei Wächtern der political correctness gelten beide inzwischen als „rechtsextrem“.

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Jetzt hat es auch den großen englischen Dramatiker (1564 – 1614) erwischt. Eine Forschungsabteilung des britischen Innenministeriums hält einige seiner Theaterstücke für „Schlüsseltexte“, die sich „weiße Nationalisten/Suprematisten“ zunutze machen können.

Zu dieser Einschätzung kommt die Forschungs-, Informations- und Kommunikationseinheit – kurz RICU (Research, Information and Communications Unit) – des Innenministeriums in London. Sie ist unter anderem für Sicherheit und Terrorismusbekämpfung zuständig. Jetzt hat sie im Rahmen des Anti-Terror-Programms „Prevent“ das Verhalten von Social-Media-Nutzern untersucht, die als „aktiv patriotisch und stolz“ gelten. Als Indiz dafür gilt unter anderem, wenn die User Informationen und Meinungen von „Pro-Brexit- und Mitte-Rechts-Kommentatoren“ teilen.

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In den Augen von RICU machen sich „Rechte“ auch durch ihre Medien-Vorlieben verdächtig. Deshalb hat die Truppe jetzt eine Liste „verdächtiger“ Medien-Produkte zusammengestellt, mit denen sich britische Patrioten identifizieren können – und die sie deshalb als „Extremismus-verdächtig“ einstufte. Dazu gehören nicht nur bestimmte Satire-Sendungen im Fernsehen, sondern auch die Dramen Shakespeares.

„Rechtsextremisten“ verbreiteten im Internet Leselisten mit „wichtigen Texten“, konnten die britischen Extremistenjäger in Erfahrung bringen. Dort fänden sich etwa „Der Herr der Ringe“ von J.R.R. Tolkien, Aldous Huxleys „Schöne Neue Welt“ und „1984“ von George Orwell, aber auch sämtliche Werke von Shakespeare, Milton, Kipling und Edmund Burke. Sie alle gelten den britischen Gesinnungsspitzeln künftig als Warnzeichen für potentiellen Extremismus.

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Auch auf einige bekannte Filme verweist der Report, darunter den BBC-Politthriller „House of Cards“ aus den 1990er Jahren und John le Carrés Spionagetrilogie „Tinker Tailor Soldier Spy“.

Es gibt aber Hoffnung: die Arbeit der RICU ist unter Fachleuten alles andere als unumstritten: als Sondergutachter William Shawcross das „Prevent“-Programm untersuchte, deckte er schwerwiegende Mängel auf. Bei islamistischen und rechtsextremen Bedrohungen würde mit zweierlei Maß gemessen, kritisierte er.

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Das mit 49 Millionen Pfund jährlich ausgestattete Programm habe der Bekämpfung rechtsextremer Aktivitäten Vorrang vor der Bekämpfung der primären islamistischen Bedrohung eingeräumt. Und: „Prevent“ habe „rechtsextremes“ Material ausgewiesen, das „insgesamt weit unter der Extremismusschwelle liegt“.

Innenministerin Suella Braverman mußte nach dieser Kritik zumindest ein Stückweit zurückrudern. Sie räumte ein, daß „Prevent“ die extreme Rechte zu großzügig definiert habe und auch die „seriöse“ Rechte und die rechte Mitte mit einbezogen habe. (mü)

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