Hinter den Kulissen des Ukrainekrieges: Wird die „Wagner“-Truppe sabotiert?

23. Februar 2023
Hinter den Kulissen des Ukrainekrieges: Wird die „Wagner“-Truppe sabotiert?
International
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Foto: Symbolbild

Moskau/Bachmut. Berichte über Rivalitäten und Unstimmigkeiten in der russischen Führung finden neue Nahrung – aber diesmal nicht durch britische Geheimdienstquellen, die mit Vorsicht zu genießen sind, sondern von einem Betroffenen: der Chef der privaten russischen Söldnerfirma „Wagner“, Jewgeni Prigoschin, hat schwere Vorwürfe gegen Verteidigungsminister Schoigu erhoben: seine Truppe würde nicht ausreichend mit Munition versorgt, es werde versucht, sie zu zerstören.

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Schoigu und der Generalstabschef entzögen seinen Kämpfern die Munition, erklärte Prigoschin in einer Sprachnachricht auf seinem Telegram-Kanal. Dies komme einem Verrat gleich. „Es gibt einfach eine direkte Opposition“, sagt Prigoschin, der als Putin-Vertrauter gilt. Es habe den Versuch gegeben, „Wagner zu zerstören“.

Schon in der Vergangenheit hat sich Prigoschin wiederholt wegen militärischer Rückschläge kritisch über das Verteidigungsministerium geäußert. Seine private Söldnertruppe trägt derzeit die Hauptlast der Kämpfe im Donbass und kann dabei stetige, wenn auch geringe Geländegewinne verzeichnen. Diese sollen mit hohen Verlusten erkauft sein, allerdings für beide Seiten. Prigoschin selbst gab am Dienstag bekannt, seine Truppe habe seit Kriegsbeginn weit über 100.000 ukrainische und Soldaten „anderer Strukturen“ getötet. Er unterstreicht allerdings, daß es ihm wegen des Munitionsmangels kaum möglich sei, auch benachbarte Einheiten der regulären Streitkräfte ausreichend zu decken. Er spricht vom „Fleischwolf Bachmut“.

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Beobachter wollen nicht ausschließen, daß im Kreml versucht wird, Prigoschin „auszubremsen“. Durch die militärischen Erfolge seiner Truppe, vor dem Ukrainekrieg auch bereits in Mali und Libyen, gilt er mittlerweile auch politisch als nicht zu unterschätzender Faktor.

Prigoschins jüngste Kritik fügt sich ins Bild zahlreicher anderer Ungereimtheiten im Zusammenhang mit der russischen Kriegführung. So wundern sich Militärexperten seit langem darüber, warum es nach einem Jahr Krieg noch immer möglich ist, daß westlicher Nachschub praktisch ungehindert über hunderte Kilometer per Eisenbahn durch die Ukraine transportiert werden kann. Auch US-Präsident Biden nutzte bei seinem jüngsten Besuch in Kiew das offenbar weitestgehend intakte Eisenbahnnetz. Auch daß die russische Seite offenbar nur spärliche Erfolge bei der Ausschaltung der ohnehin nicht zahlreichen westlichen Artilleriesysteme auf ukrainischer Seite erzielt, läßt Fragen offen. (mü)

Bildquelle: Wikimedia/mil.ru/CC BY 4.0

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