Umweltkatastrophe in Ohio: Wenn Hedgefonds die Eisenbahn verwalten

18. Februar 2023
Umweltkatastrophe in Ohio: Wenn Hedgefonds die Eisenbahn verwalten
International
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Foto: Symbolbild

Columbus/Ohio. Nach der Entgleisung eines mit hochgiftigen Chemikalien beladenen Güterzugs im US-Bundesstaat Ohio droht nun womöglich eine verheerende Umweltkatastrophe. Tagelang brannten die Waggons, auch eine „kontrollierte“ Sprengung durch die Behörden beförderte gefährliche Gase in die Umwelt. Ein dunkler Rauchpilz war weithin zu sehen. Mittlerweile dürfen die in Sicherheit gebrachten Bewohner in ihre Häuser zurückkehren. Doch diese berichten von Haut- und Atemwegsreizungen sowie zahlreichen toten Tieren.

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Rund 50 Waggons des Güterzuges, die teils mit dem krebserregenden Vinylchlorid und anderen Chemikalien beladen waren, waren am 3. Februar in dem Ort East Palestine im Osten von Ohio entgleist. Mehrere der Tankwagen gerieten in Brand. Um eine Explosion zu verhindern, entschieden zuständige Behörden vor Ort, das Vinylchlorid abzulassen. Nun gibt es Befürchtungen wegen einer großflächigen Umweltkatastrophe, von der vor allem die Trinkwasserversorgung der Region betroffen sein könnte.

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Die US-Umweltbehörde EPA (Environmental Protection Agency) teilte mit, daß staatliche und lokale Behörden im gesamten Ohio River Proben nähmen, „um sicherzustellen, daß die Trinkwasserentnahmestellen nicht betroffen sind“. Gleichzeitig soll die Bevölkerung beruhigt werden. Es bestehe keine akute Lebensgefahr. Umweltschützer warnen aber, daß durch das Verbrennen von Vinylchlorid Chlorwasserstoff und Phosgen freigesetzt worden seien. Letzteres diente im Ersten Weltkrieg als chemischer Kampfstoff. In Ohio wird befürchtet, daß sich diese Substanzen im Grundwasser und im Boden festgesetzt haben.

Heftige Kritik gibt es zudem an offenbar zu laschen Sicherheitsvorkehrungen. So soll der Unglückszug nicht mit elektronischen pneumatischen Bremsen ausgerüstet gewesen sein. Schlimmer noch: laut dem Gouverneur von Ohio, Mike DeWine, war der Zug nicht einmal als Gefahrenguttransport gekennzeichnet.

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US-Kommentatoren weisen außerdem auf einen möglichen Zusammenhang der Zugkatastrophe mit dem anhaltenden Konflikt zwischen den US-Eisenbahnergewerkschaften und der Biden-Regierung hin. Die Gewerkschaften streiken schon seit Monaten, wobei einer der Hauptgründe Rationalisierungsmaßnahmen sind, die sich mit dem Kürzel PSR verbinden: Precision Scheduled Railroading. Nach Ansicht der Eisenbahner führt PSR zu weniger Personal, weniger Wartungsarbeiten, weniger Urlaub, längeren Zügen und fragwürdigen Geschäftspraktiken, wobei die Eisenbahngesellschaften aus Profitgründen gezwungen sein sollen, ihre Züge möglichst permanent in Bewegung zu halten.

Viele der größeren US-Eisenbahngesellschaften werden von großen Hedgefonds und Finanzinvestoren wie Vanguard, JP Morgan und Black Rock verwaltet, so auch die Norfolk Southern Railway, eines der wichtigsten Eisenbahnunternehmen östlich des Mississippi River.

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Der Katastrophenzug, der am 3. Feburar von Illinois in Richtung des Bahnhofs von Conway unterwegs war, überfuhr einen Sensor, der die Hitze an den Rädern und Achsen des Zuges feststellte und meldete, daß die Räder in Brand geraten waren. Bekannt ist mittlerweile: anstatt anzuhalten, den Schaden zu inspizieren und zu reparieren, wurde das Zugpersonal von der Fahrdienstleitung angewiesen, weiter in Richtung Conway zu fahren, so daß der Zug über 20 Meilen mit einer Geschwindkeit von 30 Stundenkilometern bis zum Bahnhof East Palestine fuhr. Unterdessen überhitzten die Räder. Im Netz tauchten inzwischen Videos von Überwachungskameras auf, auf denen zu sehen ist, wie Funken aus einigen der überhitzten Waggonachsen sprühen. Einige der Wagen entgleisten, worauf es zum Brand kam. (mü)

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3 Kommentare

  1. hans sagt:

    Wenn Kapital Gewinn bringen soll, dann sind Menschen nur störender Ballast.
    Das ist halt der echte Kapitalismus.

    oder wie es in der Bibel „Das Kapital“ steht: bei 300% Gewinnchance geht das KAPITAL auch über Leichen

  2. Mark sagt:

    Fazit: Der Betrieb zu Tode rationalisiert, zudem in der Hand von uferlosen Spekulanten, denen ihre Renditen und schnellen Börsengewinne wichtiger sind als alles andere. Sicherheit, Zufriedenheit der gestressten Mitarbeiter – das alles ist komplett egal. Ein Bild, das sich nicht nur bei dieser US-Eisenbahngesellschaft abzeichnet.

  3. Wahrheit sagt:

    Das Problem sind überall die großen Verbrecherorganisationen wie Vanguard, JP Morgan und Black Rock. Die Mafia ist und war ein Waisenverein dagegen.

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