Mit der Solidarität Kanadas ist es nicht weit her: Kein LNG-Gas für die Europäer

2. Februar 2023
Mit der Solidarität Kanadas ist es nicht weit her: Kein LNG-Gas für die Europäer
International
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Foto: Symbolbild

Québec/Brüssel. Mit der westlichen Energie-Solidarität ist es nicht weit her. Kanada bietet derzeit ein abschreckendes Beispiel dafür, wie die westlichen „Partner“ nicht miteinander umgehen sollten. Der Fall: als die EU im Frühjahr 2022 als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine ihren Verzicht auf russische Gaslieferungen erklärte, priesen die europäischen Regierungen die Umstellung auf sogenanntes LNG-Gas (liquidated natural gas) als große Alternative. Als Lieferanten, die für die gestoppten russischen Gaslieferungen einspringen sollten, waren unter anderem die USA und Kanada im Gespräch.

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Während die amerikanische LNG-Industrie inzwischen kräftig vom Ausfall der russischen Konkurrenz profitiert, will Kanada mittlerweile nichts mehr von seinen früheren Hilfszusagen wissen. Das Land will keine Umschlagterminals für den Schiffstransport von LNG-Gas nach Europa bauen – wegen des Klimaschutzes.

Um LNG nach Europa zu verschiffen, müßten an der kanadischen Ostküste neue LNG-Terminals errichtet werden. Doch die dortigen Provinzen legen sich quer.

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Derzeit beliefern Kanadas westliche Provinzen British Columbia, Alberta und Saskatchewan den asiatischen Markt. Von dort fließt Gas über Pipelines in die USA und weiter in den Osten Kanadas. Für einen Transport nach Europa fehlen an der Ostküste die Terminals.

Kanadische Politiker haben jetzt unmißverständlich klargestellt, daß das auch so bleiben soll. Damit läßt sich das Land inmitten der Gaskrise eine riesige Chance entgehen und läßt gleichzeitig Europa im Stich.

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Beispielhaft ist das Verhalten der Provinz Québec. Im Sommer 2021, knapp acht Monate vor Ausbruch des Ukraine-Krieges, beschloß die Regierung von Québec, ihre CO2-Emissionen durch den Einsatz kohlenstoffarmer Energiequellen zu verringern. Also verweigerte sie die Genehmigung für das 14 Milliarden Dollar teure Exportprojekt Energie Saguenay LNG. Es hätte Erdgas aus dem Westen Kanadas zu einem Verflüssigungs- und Exportterminal in Saguenay in Québec transportieren sollen. Dafür wäre eine neue, 780 Kilometer lange Gaspipeline aus dem Norden Ontarios erforderlich gewesen.

Francois Legault, der Premierminister von Québec, hatte das Projekt ursprünglich unterstützt, änderte dann aber seine Meinung. Ein Grund dafür war die lokale Opposition, darunter eine politisch aktive und lautstarke Gruppe von Umweltschützern. Auch der Ukraine-Krieg änderte die Situation nicht. Mehr noch: Québec ging jetzt dazu über, auch noch alle Erdöl- und Erdgasförderungen zu verbieten. Dies geschah sieben Wochen nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine.

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Dabei hatte Kanada am 24. März an einem Treffen mit der Internationalen Energieagentur teilgenommen und dort ausdrücklich versprochen: man werde Europa dabei helfen, die russischen Lieferungen von Kohle, Öl und Erdgas zu ersetzen. Kanadas Minister für natürliche Ressourcen, Jonathan Wilkinson, erklärte: Kanada verfüge über die Kapazität, seine Öl- und Gasexporte bis 2022 um bis zu 300.000 Barrel pro Tag zu erhöhen, um die globale Energiesicherheit nach dem Einmarsch Rußlands in der Ukraine zu verbessern. Daher „prüft Kanada Möglichkeiten, russisches Gas durch LNG aus Kanada zu ersetzen, nachdem europäische Länder darum gebeten hätten.“

Es blieb bei leeren Versprechungen. Mit Kanadas Solidarität mit den europäischen Partnern ist es nicht weit her. (mü)

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Ein Kommentar

  1. veralbert sagt:

    Freihandelsabkommen CETA, irgendwer ?

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