Kabul. Während westliche Regierungen das Taliban-Regime, das im August 2021 die Macht in Afghanistan übernehmen konnte, zu ignorieren oder zu isolieren versuchen, ist das im engeren zentralasiatischen Umfeld anders. Hier kam es jetzt zum Abschluß eines millionenschweren afghanisch-chinesischen Geschäfts: China will ein ausgedehntes Ölfeld in Afghanistan erschließen. Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichneten der afghanische Bergbauminister und chinesische Vertreter in Kabul.
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Demnach sollen Erdölvorkommen in drei nördlichen Provinzen im Amudarja-Becken erschlossen werden. Das chinesische Unternehmen CAPEIC plant im ersten Schritt 150 Millionen US-Dollar zu investieren. Durch das gemeinsame Projekt sollen rund 3000 Arbeitsplätze geschaffen werden. Die Taliban-Regierung erhält zunächst eine Gewinnbeteiligung von 20 Prozent. Es ist das größte geplante Wirtschaftsprojekt seit ihrer Machtübernahme.
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Afghanistan hat große Rohstoffvorkommen, die in den vergangenen vier Jahrzehnten wegen des fortgesetzten militärischen Konflikts kaum erschlossen werden konnten. Der Gesamtwert könnte sich laut Schätzungen auf eine Billion Dollar (rund 940 Milliarden Euro) und mehr belaufen.
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Bisher fehlt allerdings die Infrastruktur wie Straßen, Schienen und ausreichend Stromkapazitäten, um die Vorkommen im großen Stil auszubeuten. Afghanistans Binnenlage und die zerklüftete Landschaft erschweren Abbau und Export. Durch das Kooperationsprojekt mit den Chinesen dürfte Afghanistan aber Zugang zum chinesischen Seidenstraßen-Transportnetz erhalten, das die wirtschaftliche Verflechtung zwischen China und der übrigen eurasisch-afrikanischen Landmasse vorantreiben soll. (mü)
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